
In diesem Blog schreiben die Mitglieder der Grünen Ratsfraktion zu aktuellen Themen der Kommunalpolitik. Die Beiträge geben die Meinung der AutorInnen wieder. Der Blog dient dem Austausch über politische Themen und wir freuen uns auf konstruktive Beiträge, Ideen und Anregungen.
Von: Dirk Scheelje
Wirtschaften zum Wohle aller
Corona macht vor keinem Ort dieser Welt halt. Die Pandemie türmt ständig neue Herausforderungen vor unserer Gesellschaft auf. Dabei gibt es keine Blaupausen für den Umgang damit oder verlässliche Prognosen, wie lange die Ausnahmesituation andauern wird.
Für viele Menschen geht diese Zeit mit immensen Belastungen einher: Sie fürchten um den Arbeitsplatz und Selbständige um ihre Aufträge verbunden. Unternehmen müssen ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken und um ihre Existenz bangen, Kulturschaffende erleben quasi ein Berufsverbot. Viele Eltern üben seit Wochen den schmerzhaften Spagat zwischen Beruf und Familie und sind dabei nicht selten ins Home-Office gezwungen. [weiter]
Mehr»Von: Arne Stenger
Mobilität muss nach Corona anders aussehen
In Zeiten von Corona ist vieles möglich: Plötzlich fordert die CDU zu Ostern die Sperrung der Kiellinie für den motorisierten Verkehr. Bei dieser Forderung ging es um die Sicherheit von Radfahrenden und Fußgänger*innen auf einer stark frequentierten Strecke, auf der die Abstandsregeln an sonnigen Feiertagen nicht einzuhalten seien. Vielleicht eher unbeabsichtigt zielt die Sperrung der Kiellinie, die noch einmal bis zum Ende der Osterferien verlängert worden ist, auch in eine andere, über Corona hinausweisende Richtung: auf einen Wandel in der Mobilität in der Landeshauptstadt Kiel. [weiter]
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Von: Arne Langniß
Kiel wird Grün
Ökologisch betrachtet, entspricht eine Stadt einem Felsmassiv oder einer Karstlandschaft, da durch den hohen Anteil an versiegelten Flächen keine natürlichen hydrologischen Prozesse in den Bodenflächen mehr stattfinden. Es kommt deshalb zu Aufheizungseffekten, da der ausgleichende Effekt des Bodens und der Vegetation fehlt. So sind in Kiel in weiten Teilen nachweislich die Temperaturen deutlich höher als im Umland. Flächenversiegelungen wie in Kiel führen zu erhöhten und beschleunigten Abflüssen, was vor allem bei Starkregenereignissen, welche in Folge des Klimawandels vermehrt auftreten, zu einem erheblichen Problem wird. Zudem führen die fehlenden Versickerungsflächen zu einer Grundwasserabsenkung im Stadtgebiet. [weiter]
Mehr»Von: Arne Langniß
Mobilitätswende jetzt!
In einer bekannten Kieler Tageszeitung hieß es am 9. Januar 2020 auf der Titelseite: „Wohin mit dem Auto? Vorstoß für mehr Parkraum in Kiel“. Knapp drei Wochen später lautete eine Schlagzeile: „Kiel steht im Stau“. Die Berichterstattung und die dadurch angefeuerten Leserbriefe erweckten beim Lesenden den Eindruck, als bliebe in Kiel nichts unversucht, um Autofahrenden deren Existenz so sauer wie möglich zu machen. Die Realität: Die Stadt beginnt sich damit auseinandersetzen, dass jahrzehntelang die gesamte Stadtplanung fast ausschließlich auf automobile Bedürfnisse ausgerichtet war. Und das geht bis heute zu Lasten aller Menschen, die in Kiel leben. [weiter]
Mehr»Von: Arne Stegner
Wo steht die grüne Ratsfraktion in Sachen Theodor-Heuss-Ring?
Die Kieler Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat sich bisher in allen Pressemitteilungen, Reden, Blogs oder Artikeln in der „Grünen Zeitung“ eindeutig positioniert: Im Mittelpunkt steht immer der Gesundheitsschutz. Es gibt ein Grundrecht auf körperliche Unversehrtheit, und das sollte in Kiel nicht länger mit Abgasen (und Lärm!) wenigstens – wenigstens nicht über den Grenzwerten – traktiert werden. Die Europäische Umweltagentur geht von ca. 40.000 Todesfällen durch Luftverschmutzung in Deutschland aus. Da braucht es in Kiel endlich Maßnahmen, die im Rechenmodell und in der Wirklichkeit dafür sorgen, dass wenigstens die Grenzwerte in Sachen Luftqualität unterschritten werden.
Dass die von der Stadt vorgeschlagenen Maßnahmen jene sind, die kurzfristig genau dieses Ziel erreichen... [weiter]
Mehr»Von: Jessica Kordouni
Holstenstraße - Wie eine Wiederbelebung gelingt
Immer mehr etablierte Einzelhändler*innen schließen ihre Läden oder Filialen in der Holstenstraße. Begründet wird das oft mit dem Bau des Holstenfleets oder - ein paar Jahre zuvor - die Eröffnung des CITTI-Parks. Ich denke nicht, dass die Baustelle das Hauptproblem der Holstenstraße ist. Die Herausforderungen sind an anderer Stelle gelagert und waren schon vor dem Bau des Holstenfleets erkennbar. Gefragt sind alle: Stadt, Wirtschaftsförderung, Handelskammer und die Einzelhändler*innen selbst, um die Innenstadt zu einem attraktiven Ort mit hoher Aufenthaltsqualität zu machen, an dem das Einkaufen wirklich Spaß macht.
Von: Arne Stenger
Bessere Luft nur mit weniger Fahrzeugen
Die Diskussion um saubere Luft am Theodor-Heuss-Ring in Kiel und in unseren Städten ist vor allem eins: eine schallende Ohrfeige für die Politik. Denn die EU-Richtlinie für die Luftreinhaltung gilt ja bereits seit 2010. Und dass die Grenzwerte speziell für Stickoxide seit Jahre nicht nur bei ungünstigen Wetterlagen überschritten werden, ist ebenfalls kein Geheimnis. Auch als 2015 systematischer Betrug deutscher Autobauer bei den Abgaswerten ihrer Dieselfahrzeuge bekannt wurde, blieb die Politik in Berlin untätig. Wirkungslose Software-Updates waren die lahme Antwort. Richtig wäre gewesen, die Konzerne zu einer technischen Nachrüstung der Dieselfahrzeuge zu zwingen, damit diese die Abgasnormen überhaupt einhalten können.
Ob das von der Stadt Kiel vorgelegte Maßnahmenpaket zur Senkung der Stickoxidemissionen im Theodor-Heuss-Ring und auf der Bahnhofstraße ausreicht, wird vielstimmig bezweifelt. Die Antwort wird am Ende der Entwurf des Luftreinhalteplans des Umweltministeriums liefern. [weiter]
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