Die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen unterstützt die Bemühungen der Stadt Kiel, die schwierige Situation rund um die offene Drogenszene am Karlstal in Gaarden anzugehen und fordert einen ausgewogenen Ansatz, der soziale Hilfe, Prävention und die Sicherheit der Anwohnenden gleichermaßen berücksichtigt.

„Wir teilen die Auffassung, dass exzessiver Drogenkonsum und damit einhergehende Belastungen für Anwohnende und Gewerbetreibende nicht geduldet werden können. Doch die Lösung darf nicht allein in der Verdrängung der Betroffenen bestehen“, erklärt Dr. Samet Yilmaz, Co-Fraktionsvorsitzende und Ratsherr für Gaarden-Ost.

„Eine nachhaltige Veränderung gelingt nur, wenn wir niedrigschwellige Hilfsangebote ausbauen und Suchtkranke medizinisch und sozial besser betreuen. Es ist positiv, dass die Stadt eine neue Ausweichfläche mit sozialen und gesundheitlichen Angeboten geschaffen hat. Doch solange die Werftstraße nicht als Anlaufpunkt akzeptiert wird, müssen wir die Menschen dort abholen, wo sie sind. Braucht es eventuell einen neuen Treffpunkt für suchtkranke Menschen, der nicht nur als Rückzugsort dient, sondern auch präventive und unterstützende Angebote bereithält?“

Die Grüne Ratsfraktion hebt hervor, dass die verstärkte Nutzung von Einrichtungen wie der Drogenhilfe Kiel-Ost, Kieler Anker und Flexwerk zeigt, dass erweiterte Öffnungszeiten und zusätzliche Angebote Früchte tragen. „Dieses Pilotprojekt ist ein wichtiger Schritt. Es darf aber nicht auf ein Jahr begrenzt bleiben, sondern muss langfristig in der kommunalen Versorgung verankert werden“, fordert Yilmaz.

„Der Umgang mit der Drogenszene in Gaarden ist keine Aufgabe, die kurzfristig gelöst werden kann. Wir brauchen Ausdauer, Weitblick und den Mut, auf soziale Lösungen zu setzen, die nicht nur Symptome bekämpfen, sondern die Ursachen der Probleme angehen. Dabei darf die Sicherheit der Bürger*innen im Stadtteil nicht außer Acht gelassen werden“, so Yilmaz.