Zum Internationalen Frauentag erklären Katja Günther, Vorsitzende des KV und Regina Rosin, frauenpolitische Sprecherin der Ratsfraktion:
„Von einer Gleichstellung der Lebensverhältnisse von Frauen und Männern sind wir noch meilenweit entfernt. Schlimmer noch: Deutschland hat sich vom europaweiten Trend abgekoppelt und rangiert in Europa hinsichtlich der gleichen Chancen von Frauen und Männern im unteren Drittel, wie der aktuelle Jahresbericht der EU zur Gleichstellung von Frauen und Männern 2006 beweist.
Frauen beanspruchen heute ganz selbstverständlich ihren Platz im Berufsleben. Sie haben ein Recht auf gleiche Chancen auf dem Arbeitsmarkt, aber die Realität sieht leider anders aus. Nach wie vor verdienen Frauen im Schnitt 25 Prozent weniger als Männer und sind mit geringem Arbeitszeitvolumen beschäftigt. Aktuelle Studien zeigen, dass die Anzahl der erwerbstätigen Frauen zwar gestiegen ist, allerdings ohne dass die Arbeitsstunden der Erwerbstätigkeit von Frauen erhöht wurden. Das heißt, immer mehr Frauen teilen sich den gleichen Kuchen, dessen Stückchen dann immer kleiner werden. Diese Benachteiligung am Arbeitsmarkt hat negative Auswirkungen auf die eigenständige Existenzsicherung und setzt sich in einer mangelnden Altersvorsorge von Frauen fort.
Noch immer sind Chefetagen reine Männer-Domänen und Frauen, die im Öffentlichen Dienst Führungsfunktionen wahrnehmen, klar in der Minderheit.
Die deutschen DAX-Unternehmen kommen fast ohne Frauen in ihren Vorständen aus und dies zu ihrem eigenen Nachteil: Es ist bekannt, dass die Männerdominanz in den Führungspositionen ein Hindernis für Innovation und Entwicklung ist.
Gleiche Chancen für Frauen und Männer heißt: mehr Arbeitsplätze und mehr wirtschaftliche Dynamik. Dafür setzen wir uns ein.
Weiterhin gilt, dass mangelnde Aufstiegschancen kein Problem einzelner Frauen sind, die es nicht geschafft haben, sondern das Resultat diskriminierender Strukturen.
Bündnis 90/Die Grünen haben bewiesen, dass es auch anders geht. 50% aller Mandate sind Frauen vorbehalten. Anfangs wurden wir belächelt, doch mittlerweile haben alle Parteien eine Quote eingeführt. Der Erfolg gibt uns recht. Bei den Grünen sind hochqualifizierte und angesehene Frauen in der politischen Führung eine Selbstverständlichkeit. Dies wäre ohne eine Quote nicht möglich gewesen.
Was also nach wie vor fehlt, sind gleiche Zugangschancen zu gesellschaftlichen Ressourcen, die mit Geld, Anerkennung und Macht verbunden sind. Und dafür treten wir als GRÜNE ein.
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