Grüne suchen inhaltliche Auseinandersetzung zur Umbennenung der Carl-Peters-Straße

Die Tatsache, dass es in Kiel seit 68 Jahren eine Carl-Peters-Straße gibt, ist höchst ärgerlich.

Zur anhaltenden Diskussion über die Umbenennung der Carl Peters Straße erklärt die Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Kiel, Katja Günther:

“Die Tatsache, dass es in Kiel seit 68 Jahren eine Carl-Peters-Straße gibt, ist höchst ärgerlich. 1947, als die Adolf-Hitler-Straße und 38 weitere Straßennamen verschwanden, hätte auch ein guter Zeitpunkt für eine Umbenennung sein können, doch für die damaligen Verantwortlichen war Carl Peters ein bekannter Held aus ihrem Lieblingskinderbuch oder der Star eines Spielfilms mit Hans Albers, den alle im Kino gesehen hatten. Später, als engagierte Schülerinnen und Schüler in Dietrichsdorf sich des Themas annahmen, fehlte der Ratsversammlung offenbar der Mut, die Forderung nach einer Umbenennung aufzugreifen.

Jetzt haben nach der Initiative von engagierten Bürgerinnen und Bürgern Bündnis 90/Die Grünen das Thema erneut auf die kommunalpolitische Agenda gebracht, wohl wissend, dass eine Umbenennung der Carl Peters Straße nicht mit einem Schuss aus der Hüfte funktionieren wird. Dies wurde spätestens während der Veranstaltung der GRÜNEN im Alten Volksbad offenkundig. In der Bundesrepublik Deutschland gibt es nach wie vor mehrere hundert Carl-Peters-Straßen. Einige wenige wurden umbenannt. Wenn man sich anschaut, warum in den letzten 20 Jahren andere Städte die Carl Peters Straße umbenannt haben, dann finden wir zwei entscheidende Voraussetzungen:

1. Die dortigen Carl-Peters Straßen hatten vor der Machtergreifung der Nazis einen anderen Namen.

2. Die Anwohnerinnen und Anwohner und die Bevölkerung des Stadtteils waren eindeutig für eine Umbenennung.

In Städten wie in Kiel, wo diese beiden Punkte nicht erfüllt sind, gibt es keine Straßenumbenennung, gleichgültig ob die CDU oder die SPD die dortige Mehrheit in der Ratsversammlung stellt. Darum haben Bündnis 90/Die Grünen in Kiel auf ihrer Mitgliederversammlung beschlossen, die Diskussion weder über die Köpfe der Anwohnerinnen und Anwohner der Straße bzw. der Bürgerinnen und Bürger von Kiel hinweg zu führen, noch einfach eine Umbenennung durchzuentscheiden. Deswegen suchen wir die inhaltliche Auseinandersetzung auch mit den Gegnern und Kritikern der Umbenennung und werben für eine gesellschaftliche Mehrheit für unser Ziel.

Ich halte das für den richtigen, weil erfolgversprechenden Weg, auch wenn er mühsam ist und länger dauert. Ich hoffe, dass sich jetzt Kirchen, Gewerkschaften, Initiativen und einzelne Bürgerinnen und Bürger offensiv in die Diskussion einschalten und an dem Symposium teilnehmen, das die Stadt auf Initiative der Grünen zur Umbenennung der Carl Peters Straße durchführen wird.“

Für Nachfragen: Katja Günther  0179-9267885

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