Pressemitteilung zum Workshop „Kulturgesellschaft Kiel“

Information zum Gespräch mit der Presse am 25. Juli 2007 zur Kulturgesellschaft Kiel


Grüne im Dialog mit der Kulturszene: Weitgehende Einigkeit über kulturpolitische Perspektiven für Kiel


„Kiel braucht mehr Kunst- und Kulturangebote, nicht weniger. Diese Angebote müssen besser als bislang miteinander vernetzt werden und durch ein gemeinsames Marketing mehr auf sich aufmerksam machen. Wir werden die kulturelle Vielfalt und Kreativität in der Stadt fördern und weiterentwickeln. Kiel hat ein unglaubliches kreatives und kulturelles Potenzial. Es gilt, dieses sichtbar zu machen.“
Dies ist die zentrale Botschaft des gut besuchten Workshops „Kulturgesellschaft Kiel“ von Bündnis 90/Die Grünen vom 13. Juli in der Muthesius-Kunsthochschule. Kulturschaffende, Kulturverwaltung und interessierte BürgerInnen diskutierten mit den GRÜNEN über die Perspektiven der Kieler Kulturgesellschaft und formulierten Forderungen an die Politik.

Durch den kulturpolitischen Sprecher der GAL-Fraktion in der Hamburger Bürgerschaft, Dr. Willfried Meier wurde das bei Bündnis 90/Die Grünen bundesweit diskutierte Konzept der „kreativen Stadt“ vorgestellt. Grüne sind überzeugt davon, dass künftig nur Städte, die ihr kreatives Potenzial voll zur Geltung bringen können, als Lebens- und Wirtschaftsraum erfolgreich bestehen werden.
Die anschließende Diskussion in den fünf Arbeitsgruppen brachte eine Reihe von wichtigen Erkenntnissen über die Chancen und Herausforderungen an eine künftige Kulturgesellschaft Kiel. Besonders hervorzuheben sind:
• Stadt und Hochschulen verfügen über ein vielfältiges Kulturangebot, welches dringend miteinander vernetzt werden muss. Dabei muss der Kultur- und Wissenschaftssenat der LH Kiel eine aktive und aktivierende Rolle spielen
• Die vielfältige Museumslandschaft braucht eine stärkere Koordination, insbesondere beim Marketing.
• Kiel muss stärker als bislang auf sein Umland zugehen und sich als Kulturraum an der Förde mit über 400 000 EinwohnerInnen begreifen.
• Um mehr Kreativität in Verwaltung und Politik zu fördern, wäre ein Katalysator als QuerdenkerIn und ImpulsgeberIn für alle Bemühungen, die Außensicht der Stadt zu verbessern, wünschenswert.
• Kiel braucht ein Künstlerhaus.
• Das vielfältige Kulturangebot sollte sich regelmäßig im Rahmen eines Festivals präsentieren.

Die Ergebnisse des Workshops werden in das Programm von Bündnis 90/Die Grünen zur Kommunalwahl einfließen.

Vorschläge der Verwaltung zur Reorganisation der Kulturverwaltung: Ein richtiger Ansatz.

Auf der Basis von vier Eckpunkten werden Bündnis 90/Die Grünen alle Reformansätze der Kulturverwaltung bewerten:

  1. Die notwendigen Sparmaßnahmen in der Kultur erfolgen ausschließlich über die Steigerung der Verwaltungseffizienz,
    Reduzierung von Personal innerhalb der Verwaltung und einer optimierten Raumnutzung.
  2. Die direkte Kulturförderung wird nicht eingeschränkt.
  3. Das Kulturangebot bleibt erhalten, was konzeptionelle, organisatorische bzw. räumliche Veränderungen nicht ausschließt.
  4. Wir streben einen Museumsneubau an.

Vor diesem Hintergrund ist festzuhalten, dass der Maßnahmenkatalog der Verwaltung zur Aufgabenkritik, Verwaltungsreform und Haushaltskonsolidierung im Amt für Kultur und Weiterbildung eine gute Grundlage bietet für die im Herbst anstehende Beschlussfassung. Positiv sind folgende Vorschläge hervorzuheben:
• Die Aufwertung der Stadtgalerie durch ein neues Raumkonzept.
• Die Verlagerung des Fachbereichs Kultur und Gesellschaft der VHS mit ihren neuen Angeboten in das Neue Rathaus und die Aufgabe der Standorte Waisenhofstr. und Gerhardschule.
• Die Sicherung des Kulturforums. Inwieweit das Kulturforum mit einem neuen inhaltlichen Konzept als Veranstaltungsreihe in unterschiedlichen Räumen, wie z.B. der Musikschule, aber auch den sozio-kulturellen
Zentren weiter entwickelt wird, oder gänzlich im Neuen Rathaus verbleibt, bleibt noch zu klären. Die wichtige Botschaft lautet aber: Niemand denkt an eine ersatzlose Streichung der Kulturveranstaltungen, die bislang als Kulturforum im neuen Rathaus stattfanden.
• Darüber hinaus begrüßen wir die öffentliche Diskussion über die Zukunft des Warleberger Hofes, der dringend saniert werden muss. Wir halten eine museale Bestimmung weiterhin für sinnvoll und möglich. Denkbar wäre die Einrichtung eines Adelhofes, in diesem Konzept wäre auch ein gastronomisches Angebot auszuloten. Ein „historisches Zentrum“, wie es ursprünglich angedacht war, ist an dieser Stelle nicht länger darstellbar, da weder das hierfür benötigte Nachbargebäude noch notwendige Fördergelder des Landes zur Verfügung stehen

Weitere Diskussion und weiteres Verfahren

Die Diskussion der Grünen mit den Kulturschaffenden und kulturinteressierten BürgerInnen wird nach der Sommerpause fortgesetzt. Der Vorstand von Bündnis 90/Die Grünen wird auf seiner turnusmäßigen
Kreismitgliederversammlung am 5.9.2007 einen kulturpolitischen Leitantrag vorlegen, der dann die verbindliche Richtlinie für unsere kommunale Kulturpolitik bilden wird.
Grüne fordern ein klares und leidenschaftliches Bekenntnis zur Förderung der kulturellen Vielfalt und Kreativität.

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