Mehr Dänisch und Niederdeutsch in den Alltag 22. Mai 201515. April 2021 Mit einem grundsätzlichen Beschluss hat sich die Kieler Rathauskooperation aus SPD, Bündnis 90/Die Grünen und SSW heute für den Erhalt der Sprachenvielfalt stark gemacht. Nun sollen das Dänische und die Niederdeutsche Sprache stärker in den Kieler Alltag verankert werden. Besonders unterstrichen die Fraktionen in ihrem Antrag auch die Arbeit, die von Schulen und anderen Einrichtungen in dieser Richtung vor Ort getan wird. Ratsherr Marcel Schmidt (SSW), Ratsfrau Andrea Hake (Bündnis 90/Die Grünen) und Ratsherr Falk Stadelmann (SPD) erklären dazu: „Sprachliche Vielfalt ist der Schlüssel zum Erfolg in Europa. Eine Gemeinschaft, die mehr als 30 Sprachen innerhalb ihrer Grenzen vereint, braucht nichts so sehr wie Menschen, die sich in diesen Sprachen miteinander verständigen können. Kiel ist in dieser Hinsicht reich. Neben dem Hochdeutschen ist hier das Plattdeutsche noch lebendig. Wir wollen, dass Niederdeutsch-Unterricht an Kieler Schulen angeboten wird, wo das gewünscht ist. Dazu ist das Land nach der jüngsten Änderung der Landesverfassung, in die eine entsprechende Staatszielbestimmung zur Förderung des Niederdeutsch-Unterrichts an öffentlichen Schulen aufgenommen ist, in der Pflicht. Die dänische Minderheit unterhält dänischsprachige Einrichtungen vom Kulturverein „SSF“ bis hin zur Kita in Pries, die für viele den ersten Schritt auf dem Weg zum dänischsprachigen Abitur in Schleswig oder Flensburg bedeutet. Eine ähnlich günstige Situation gibt es allenfalls in der sorbischen Lausitz oder dem friesischen Saterland. Auch ist Sprache immer ein Teil der Geschichte eines Landes und gehört zurm kulturellen Erbe der Bevölkerung. Es ist wichtig, dass Kielerinnen und Kieler vielfältige Möglichkeiten haben, kulturelle und Bildungs-Angebote im Plattdeutschen und Dänischen nutzen zu können. Mit Trägern wie der Niederdeutschen Bühne, der Sydslesvigsk Forening (SSF), dem dänischen Bücherbus oder ganz besonders auch den Schulen und der Volkshochschule werden wir unseren durchaus auch geldwerten Reichtum sichern und ausbauen. Dabei nehmen wir den gerade erst von der rot-grün-blauen Landesregierung beschlossenen ‚Handlungsplan Sprachenpolitik‘ auf, den wir ausdrücklich unterstützen.“