Kiels Lebensqualität nicht zubetonieren 27. Februar 201730. März 2021 Zum Beschluss des SPD-Kreisparteitages äußert sich die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen wie folgt: Lydia Rudow, Fraktionsvorsitzende: „Kiel braucht neuen bezahlbaren Wohnraum. Doch dem platten „Bauen, Bauen, Bauen“-Mantra der SPD schließen wir uns nicht an. Wir wollen Kiel nicht zubetonieren, sondern Wohnungen bauen und gleichzeitig die Lebensqualität in unserer Stadt erhalten, das Stadtgrün leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Bauwahn bringt uns nicht weiter, wir brauchen eine nachhaltig ausgerichtete Wohnungsbaupolitik. Senkung von energetischen Standards oder Überbauung von Kleingartenflächen wird es mit uns nicht geben. Statt mit der Motorsäge loszulaufen sollte die SPD lieber über ihren Schatten springen und die Bebauung des Flughafengeländes ermöglichen.“ Arne Langniß, baupolitischer Sprecher: „Ich freue mich, dass die SPD unserem Vorschlag folgt, eine städtische Wohnungsbaugesellschaft einzurichten. Wir hatten bereits in der letzten Ratssitzung einen entsprechenden Antrag gestellt, der jedoch vertagt wurde. Wir rechnen nun mit einer breiten Zustimmung zu unserem Antrag zur Gründung einer Kieler Wohnungsbaugesellschaft in der nächsten Ratsversammlung. Dass wir keine Bremser, sondern Beschleuniger des Wohnungsbaus sind, macht ein ganzes Paket von Anträgen zum Wohnungsbau deutlich, die wir in die Gremien einbringen. So wurde bereits in der letzten Ratsversammlung unser Antrag zum städtischen Vorkaufsrecht von Grundstücken beschlossen. Die Stadt gewinnt damit Handlungsfähigkeit zurück.“ Martina Baum, umweltpolitische Sprecherin: „Die Beschlüsse der SPD zeigen: Wer städtische Grünflächen erhalten will und es mit Klimaschutz ernst meint, der muss Grün wählen. Wer Bäumen die Schuld am schleppenden Wohnungsbau gibt, will wohl von eigener Ideenlosigkeit ablenken. Wir Grünen stehen für eine nachhaltige Stadtentwicklung und die Vereinbarkeit von Wohnungsbau und Naturschutz. Eine Absenkung von Klimaschutzstandards, Bebauung von ökologisch wertvollen Grünflächen und Flächenfraß im Außenbereich wird es mit uns nicht geben. Wir setzen vielmehr auf Entwicklung von Flächen im Innenbereich der Stadt, auf flächeneffiziente Mehrfamilienhäuser statt Einfamilienhäuser, auf innovative Wohnkonzepte und eine naturschutzfachlich begründete Abwägung im Einzelfall. Statt Kleingartenflächen zuzubetonieren, wollen wir den Flughafen schließen und dort bis zu 2.000 Wohnungen bauen. Mit dem Wohnbauflächenatlas hat die Ratsversammlung im Sommer auch einen Beschluss zur Sicherung des Kieler Stadtgrüns gefasst (Drs. 0736/2016). Auch die künftige Verwaltungsspitze ist aufgefordert, diesen konsequent umzusetzen.“