Kooperation: Einsatz für verträglichen Kreuzfahrttourismus weiter erhöhen

„Die Investitionen des Kieler Seehafens in mehr Umweltschutz begrüßen wir“, erklären Gesa Langfeldt (SPD), Jessica Kordouni und Arne Stenger von der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen und Annkathrin Hübner (FDP). Die in der Pressemitteilung am Dienstag, 7. Mai 2019, veröffentlichten Zahlen wiesen in die richtige Richtung,  gleichwohl brauche es noch mehr, damit vor allem die Belastung durch Kreuzfahrtschiffe spürbar gesenkt wird.

Die Fraktionsvorsitzende Gesa Langfeldt (SPD), betont dass für den Wirtschaftsstandort Kiel das Kreuzfahrtgeschäft bedeutsam sei: „Für Kiel als weltoffene Stadt am Meer sind Schiffe aus allen Ländern wichtiger Bestandteil der maritimen Identität und stellen zugleich einen wichtigen, Arbeitsplätze schaffenden Wirtschaftsfaktor dar. Genau deshalb sehen wir uns in einer Vorreiterrolle, den Kreuzfahrttourismus verträglich zu entwickeln.  Kritisch sieht die SPD-Fraktionsvorsitzende auch die Arbeitsbedingungen an Bord vieler Kreuzfahrer. Die Kieler „Seafarers‘ Lounge“ der Seemannsmission Kiel am Ostseekai leiste deshalb einen wichtigen Beitrag für die Seeleute.

„Diese Kolosse aus Stahl transportieren – nur zu Unterhaltungszwecken – bis zu 6000 Passagiere. Dabei verbrauchen sie häufig aber Unmengen an Energie, gewonnen aus fossilen Brennstoffen, rechnet Arne Stenger (Bündnis 90/Die Grünen) vor. Neben dem  Ausstoß an Treibhausgasen sei auch die Produktion von Feinstaub, Ruß, Stick- und Schwefeloxiden immens. Stenger erklärt weiter: „Dass diese Emissionen in Kiel kaum messbar sind, liegt wohl eher an der vorherrschenden Windrichtung, die diese Emissionen auf die ohnehin stark belastete Ostsee und in das Kieler Umland hinausblase. „So schnell wie möglich müssen alle Kiel anlaufenden Schiffe mit umweltschonenden Antrieben versehen sein.Die Kreuzfahrtbranche muss insgesamt das Tempo deutlich verschärfen, emissionsfreier zu werden, um die Belastungen für die Umwelt erheblich zu verringern“, fordert die Grüne Jessica Kordouni.

Annkathrin Hübner (FDP) betont die positiven Effekte des Kreuzfahrt-Tourismus für Kiel und weist darauf hin, dass der Seehafen einen guten Kurs einschlägt, um den Schadstoffausstoß zu senken: „So können Umweltschutz und nachhaltiges und erfolgreiches Wirtschaften im Hafen effektiv miteinander verzahnt werden. Der Seehafen liefert daher ein gutes Beispiel dafür, dass Ökologie und Ökonomie kein Widerspruch sind.“ Und: „Die Schadstoffbelastung durch den Schiffsverkehr insgesamt zu senken, ist ein Anliegen, das nicht von Kiel allein gelöst werden kann. Hier sind vor allem die Gesetzgeber in Bund und EU gefordert. Es geht darum, mithilfe neuer Technologien kreative Lösungen zu finden, anstatt die Kreuzfahrer pauschal zu verteufeln.“

Das BLUE PORT-Konzept mit Landstrom und Energie aus regenerativen Quellen sei ein wichtiger Schritt zur Verbesserung der Situation, sind sich die Vertreter*innen der  Kooperation einig. „Wir würden uns wünschen, dass die Klimaschutzstadt Kiel gemeinsam mit allen nordeuropäischen Seehäfen und den Reedereien auf höhere Umwelt- und Klimaschutzstandards hinwirkt. Nur im Verbund kann es gelingen, dass die Seehäfen dabei nicht gegeneinander ausgespielt werden.“

Und: „Mit einer aktualisierten Tourismusstrategie wollen wir dafür sorgen, dass auch Kreuzfahrtgäste länger in Kiel bleiben und nicht nur ein- und aussteigen. Wirtschaftliches Wachstum darf nicht nur in Quantität, sondern muss vor allem auch in Qualität gemessen werden!“, sagen Gesa Langfeldt, Jessica Kordouni, Arne Stenger und Annkathrin Hübner abschließend.

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