Die Ratsversammlung wird in ihrer heutigen Sitzung über die Cannabis-Legalisierung und deren Auswirkungen für die Landeshauptstadt Kiel diskutieren.

Eike Christian Selonke, gesundheitspolitischer Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, sagt:
„Mit der Legalisierung von Cannabis macht Deutschland einen wichtigen und richtigen Schritt im Bereich Drogenpolitik. Durch die Gesetzesänderung hoffen wir, dass Menschen, die gelegentlich konsumieren wollen, nun die Gewissheit haben, dass das Cannabis von kontrollierter Qualität ist. Durch die resultierende Entstigmatisierung erwarten wir zudem, dass Hilfsangebote von abhängigen Menschen vermehrt angenommen werden und grundsätzlich mehr über den Konsum von Drogen aufgeklärt wird. Mit der Legalisierung ergeben sich zudem auch Chancen für eine zielführende und umfassende Suchtprävention mit der finanziellen Unterstützung des Bundes.“

Anna-Lena Walczak, gesundheitspolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion, erklärt:
„Die weitgehende Legalisierung von Cannabis ist das Ergebnis einer jahrelangen gesellschaftlichen Debatte, in der Vor- und Nachteile abgewogen wurden. Der von der Bundesregierung gefundene Kompromiss stützt sich auch auf dem Versprechen, dass es ein stärkeres Engagement bei der Suchtprävention und bei der Beratung und Betreuung von Suchterkrankten geben soll.

In Kiel gibt es bereits ein Netzwerk an Angeboten, die auch vor der Legalisierung Erfahrung mit Cannabis-Konsument*innen gesammelt haben. Mit ihnen stehen wir seit längerem im Austausch, um mit neuen Angeboten wie einem Drogenkonsumraum auf aktuelle Entwicklungen zu reagieren und eine moderne Drogenpolitik in Kiel zu schaffen. Ob und welche neuen Angebote benötigt werden, sollte mit Fachleuten analysiert werden. Auf kommunaler Seite kann dies mit dem vorhandenen Wissen koordiniert werden – bei der Finanzierung müssen jedoch das Land und der Bund unterstützen. Erwartet werden durch die Cannabis-Legalisierung Steuereinnahmen und Einsparungen (z.B. in der Strafverfolgung) in Höhe von 4,7 Milliarden Euro – damit entstehen Spielräume in den Haushalten von Land und Bund, die unbedingt für Präventions- und Gesundheitsangebote genutzt werden sollten.“

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