Es gilt das gesprochene Wort! Sehr geehrte Damen und Herren, vielen Dank an die SSW-Fraktion für die Große Anfrage und an die Stadt Kiel für die ausführliche Beantwortung. Glücksspiel kann für viele ein harmloser Zeitvertreib sein – für einige jedoch wird es zur Sucht mit schwerwiegenden Folgen. Überschuldung, soziale Isolation, psychische Erkrankungen – das sind reale Risiken, die nicht unterschätzt werden dürfen. Die Zahlen für Kiel zeigen: Von insgesamt 653 Geldspielgeräten befinden sich 207 allein in einem sozial benachteiligten Stadtteil am Ostufer (PLZ 24143). Das ist kein Zufall. Gerade dort, wo wirtschaftliche Unsicherheit, Perspektivlosigkeit oder soziale Probleme drängen, wächst das Risiko, dass Menschen in die Glücksspielsucht abrutschen. Ich begrüße die bestehenden Präventionsmaßnahmen, aber die zentrale Frage bleibt: Werden sie auch gezielt in den betroffenen Stadtteilen wahrgenommen? Erreichen wir wirklich diejenigen, die gefährdet sind? Deshalb halte ich es für wichtig, dass wir dieses Thema im Kriminalpräventionsrat aufgreifen. Wir müssen prüfen, ob die Präventionsarbeit an den richtigen Stellen ankommt und gegebenenfalls nachsteuern. Denn Spielsucht ist nicht nur ein individuelles, sondern auch ein gesellschaftliches Problem – und damit eine Aufgabe für uns alle. Vielen Dank!