Es gilt das gesprochene Wort!
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wenn wir uns den Antrag „Sauberes Kiel“ anschauen, dann können wir uns schon die Frage stellen „Was sollen wir denn eigentlich noch alles machen, im Bereich der Abfallvermeidung?“ In der Tat haben wir da unheimlich viele Aktivitäten eines total fitten und regen Zero Waste Teams. Nicht umsonst ist Kiel als erste Stadt Deutschlands als Zero Waste City zertifiziert worden.
Trotzdem gibt es Bereiche, wo immer wieder Müll herumliegt. Ich nutze öfters die Fußgängerbrücke über den Theodor-Heuss-Ring am Krusenrotter Weg. Unter der Brücke liegt auf der nördlichen Seite regelmäßig Sperrmüll: Bettmatratzen, Sessel, Schränke, Spiegel, … Wenn die Fläche ausnahmsweise mal leer ist, wohl weil der ABK angerückt ist und den Krempel abgeholt hat, liegt spätestens nach zwei Tagen der nächste Sperrmüll da.
Ich glaube, das liegt nicht daran, dass die Menschen nicht wissen, dass der Sperrmüll dort nichts zu suchen hat. Wir haben das Thema auch zuletzt beim ABK diskutiert: Wir haben hier kein Informationsproblem, sondern ein Motivationsproblem. Alleine mit weiteren Informationen können wir das nicht lösen.
Deswegen ist es wichtig, Menschen an einen Tisch zu holen, und gemeinsam zu überlegen, wie man das angehen kann. Dazu dient der Runde Tisch mit Vermieter*innen, Vertreter*innen von Mieter*innen und spätestens dann, wenn wir über konkrete Stadtteile reden, auch lokale Vereine und Initiativen.
Eine zentrale Rolle spielt es, dass die Menschen sich in ihrem Quartier zu Hause fühlen. Es soll zwar auch Menschen geben, die ihr eigenes Wohnzimmer zumüllen, aber das sind die allerwenigsten. Insofern steht das Thema auch in direktem Zusammenhang zum letzten Tagesordnungspunkt, bei dem wir gerade beschlossen haben, Quartiere zu stärken bzw. gerade erst herauszubilden. Wenn das gelingt, wenn die Menschen ihr unmittelbares Umfeld als ihr Wohnzimmer empfinden, dann werden wir auch ein sauberes Kiel bekommen. Das wird, wenn wir ehrlich sind, nicht von heute auf morgen gehen. Aber genau das müssen wir erreichen: Dass die Menschen ihr Quartier als ihr Zuhause empfinden. Dazu dient der hier beantragte Runde Tisch, und dazu dient der eben beschlossene Quartiersantrag.