Liebe Kieler*innen, liebe Freund*innen,
der Haushalt 2026 ist beschlossen – und es war kein leichter Weg dorthin.
Wie viele Städte in Deutschland steht auch Kiel vor großen finanziellen Herausforderungen. Wir müssen kommunale Aufgaben erfüllen, ohne dass sie ausreichend gegenfinanziert sind, und gleichzeitig die Zukunft unserer Stadt sichern. Das verlangt uns allen einiges ab – politisch, fachlich und menschlich.
Trotzdem ist dieser Haushalt ein Bekenntnis zu Verantwortung und Gestaltung. Wir Grünen haben uns bewusst dafür entschieden, keine neuen Belastungen zu schaffen, sondern die Einnahmenseite fair zu stärken. Mit der Einführung der Übernachtungssteuer schaffen wir eine sozial verträgliche Lösung, die die Kieler*innen nicht trifft – aber die kulturelle Vielfalt, die Kieler Woche, Theater und Veranstaltungen stärkt. So bleibt Kiel lebendig und offen.
Natürlich bedeutet Konsolidierung auch Einschnitte. Wir haben jede Kürzung sorgfältig abgewogen und nach Möglichkeiten gesucht, soziale und kulturelle Strukturen zu schützen. Dass nicht alles möglich ist, wissen wir – aber Stillstand ist keine Option.
Kiel soll eine Stadt bleiben, in der Zusammenhalt, Klimaschutz und Lebensqualität Hand in Hand gehen.
Ich danke allen, die in den vergangenen Wochen mit uns beraten, gerechnet, gerungen und konstruktiv gestritten haben – in der Verwaltung, in den Ausschüssen, in der Kooperation und in den Vereinen, die sich zu Wort gemeldet haben.
Politik bedeutet Verantwortung zu übernehmen – auch dann, wenn die Entscheidungen schwerfallen.
Mit diesem Haushalt halten wir Kurs:
Für ein gerechtes, lebenswertes und klimafreundliches Kiel – heute und morgen.
Herzlich,
Anke Oetken
Fraktionsvorsitzende
BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Kiel

Haushalt 2026: Verantwortung, soziale Stärke und klare Prioritäten
Gestern in der Ratsversammlung der Haushalt für 2026 beschlossen. Dieser stellte uns dieses Jahr vor besonders große Herausforderungen. Denn die Stadt Kiel ist, wie viele andere Kommunen, strukturell unterfinanziert. Gleichzeitig verlangt die Kommunalaufsicht, dass bei einem defizitären Haushalt Einsparungen vorgenommen werden.
Das sind unsere Anträge:
- Einführung einer Übernachtungssteuer: Ab dem 1.Oktober 2026 sollen Tourist*innen und Geschäftsreisende eine Übernachtungssteuer bezahlen. Gemeinsam mit den Ratsfraktionen von SPD und SSW sowie der Zustimmung von DIE LINKE/Die PARTEI haben wir uns dafür eingesetzt, dass diese Steuer mit 5 % sozial verträglich bleibt. Das Verfahren soll zudem digital, schlank und unbürokratisch gestaltet werden. Damit wollen wir die Kieler Woche, das Theater, Ocean Race und Co erhalten und neue Projekte ermöglichen.
- Optimierung Kommunalbau: Zukünftig wollen wir effizienter, kostengünstiger und ökologischer bauen – mit Blick auf die Klimaanpassung und nachhaltige Standards.
- Aufstockung und Erweiterung des Zuschusses für das Kieler Netzwerk gegen Kinderarmut: Damit das Netzwerk in seiner bisherigen Form fortgeführt werden kann, erhöhen wir die Mittel für die Jahre 2026, 2027 und 2028 von 32.000 Euro auf 70.000 Euro.
- Ausweitung der Suchtprävention an Schulden durch stadt.mission.mensch: Aufgrund der hohen Nachfrage an Angeboten zur Suchtprävention an Kieler Schulen, stellen wir 40.000 Euro in den Haushalt ein. Damit soll eine halbe Stelle für Sozialarbeiter*innen von der stadt.mission.mensch geschaffen werden.
- Jugendunterstände: Jugendliche benötigen Treffpunkte im öffentlichen Raum. Deswegen stellen wir Gelder bereit, die zur Errichtung eines wetterfesten Jugendunterstandes genutzt werden sollen.
- Institutionelle Förderung der Projektplattform OSTSEECAMPUS: Die Projektplattform OSTSEECAMPUS der Andreas-Gayk-Schule führt seit 2021 schulische und außerschulische Bildungsangebote für Kinder und Jugendliche auf dem Ostufer durch. Aufgrund des Erfolgs beantragen wir, dass das Projekt ab 2026 in die institutionelle Förderung aufgenommen wird.
- Anpassung der Gebühren für die Kieler Bäder und Einführung eines Ermäßigungstarifs: Aufgrund der Energiekrise ist eine Tarifanpassung leider unabwendbar, um das Angebot der Kieler Bäder langfristig stabil und qualitativ hochwertig zu halten. Daher sollen die Preise in sozial verträglichem Maße, moderat angepasst werden. Gemeinsam mit den Astas der Christian-Albrechts-Universität, der Fachhochschule und der Muthesius Kunsthochschule haben wir uns für einen Ermäßigtentarif stark gemacht, um die soziale Teilhabe weiterhin zu sichern. Dieser soll für Kinder und Jugendliche, Studierende, Schüler*innen, Auszubildende; Senior*innen und Inhaber*innen der Ehrenamtskarte gelten. Kinder unter 4 Jahren und Menschen mit einem Grad der Behinderung ab 80 sollen zudem kostenlosen Eintritt erhalten. Außerdem soll die Kiel-Pass-rabattierung zukünftig auch für Schwimmkurse nutzbar sein.
Leider müssen auch wir aufgrund der bangen Haushaltssituation einige Einsparungen vornehmen. So wird zum Beispiel das Budget für externe Gutachten und Beratungsleistungen um 400.000 Euro gekürzt. Da für das Jahr 2025 ein deutlicher höherer Betrag als noch 2024 in den Haushalt eingestellt wurde, soll die Verwaltung uns zudem eine Übersicht aller externen Gutachten und Beratungsleistungen mit Kosten, Nutzen sowie der Umsetzungsergebnisse vorlegen. Darüber hinaus kürzen wir die Mittel für Fonds, deren Budget in den letzten Jahren nicht ausgeschöpft wurden.
Einige Kürzungen der Verwaltung konnten wir verhindern. Darunter die geplanten Kürzungen für die beiden Festivals Beatz im Park und M-Town Beatz sowie die Kürzung von 70.000 Euro für den Förderfonds Breitensport. Auch die finanzielle Unterstützung für soziale Trägerinnen, wie das Frauennetzwerk bleibt bestehen. Zudem haben wir uns für den Erhalt des Begrüßungsgeld für Studierende stark gemacht.
Einige Kürzungen der Verwaltung tragen wir aber auch mit, so zum Beispiel den Personalabbau. Bei den wegfallenden Stellen handelt es sich größtenteils um Altersabgänge. Durch Prozessoptimierungen können die Stellen von anderen Mitarbeitenden aufgefangen werden. Der große strukturelle Wurf der Verwaltung blieb leider aus, das bedeutet für uns, dass auch die nächsten Haushaltsberatungen viel Ausdauer bedürfen.

Sozialbericht 2025 – Daten für Taten
Ende September erschien der neue Sozialbericht 2025 der Stadt Kiel. Dieses Jahr mit dem Schwerpunktthema „Drogen“.
Der Bericht zeigt, dass wir mehr niedrigschwellige, leicht erreichbare Hilfsangebote in Kiel benötigen. Besondere Crack-Konsumierende findet den Weg in die Beratungsstellen oft nicht. Darum wollen wir uns für spezielle Angebote eigens für sie in Kiel einsetzen.
Wir bedauern, dass das Thema Sucht im Alter kaum im diesjährigen Sozialbericht aufgegriffen wird, obwohl auch ältere Menschen betroffen sind. Wir finden Sucht und Altenhilfe muss zusammengedacht werden. Wir setzen uns dafür ein, Akteure zusammenzubringen und Türen für dieses wichtige Thema zu öffnen. Denn Kiel braucht eine Drogenpolitik, die niemanden zurücklässt – weder Jugendliche noch ältere Menschen, weder Gelegenheitskonsumierende noch Menschen in schwerer Abhängigkeit.
Weiterlesen.

Workshop zur Ökologischen Flächenstrategie
Im September wurde unser Antrag zur ökologischen Flächenstrategie in der Ratsversammlung beschlossen. Mit unserem Antrag wollen wir bewirken, dass Neuversiegelungen generell vermieden werden. Sollten Flächen dennoch versiegelt werden, sollen diese durch gleichwertige Entsiegelungen auf dem Kieler Stadtgebiet kompensiert werden. Stark versiegelte Wohngebiete sollen zudem ökologisch aufgewertet werden.
Am 26. September nahmen unser umweltpolitischer Sprecher Jürgen Meereis und Barbara Bonin-Mettler, Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Klimaschutz und Mobilität, an einem ersten Workshop zum Thema Ökologische Flächenstrategie teil. Die Teilnehmenden erwartete unter anderem ein Vortrag über Hintergrundinformationen sowie eine Diskussion über die strategische Ausrichtung des Vorhabens.

Neue Spielfläche in Neumühlen-Dietrichsdorf eröffnet
Am 5. September wurde die neugestaltete Spielfläche am Albert-Schweitzer-Weg feierlich eröffnet. Bereits 2020 wurden im Rahmen der Spielleitplanung der Stadt Kiel Bürger*innen nach ihren Ideen und Wünsche für die Spielfläche in Neumühlen-Dietrichsdorf befragt. Entstanden ist ein Ort, der nicht nur für alle Generationen etwas zu bieten hat, sondern auch inklusiv gedacht wurde.
Unsere Highlights:
- zwei großflächige Spielareale
- Jugendspielfläche
- Aufenthaltsbereiche
- Erhalt der Natur- und Waldfläche
Unser kinder- und jugendpolitischer Sprecher Christian Osbar und unser Ratsherr Eike Christian Selonke, zuständig für Neumühlen-Dietrichsdorf, waren bei der Eröffnung dabei. Ihr Fazit: „Neumühlen-Dietrichsdorf hat eine neue Familienattraktion. Ein Ausflug lohnt sich für Groß und Klein.“
Termine:
3. November: AK Umwelt, Klimaschutz und Mobilität
3. November: Fraktionssitzung
4. November: AK Finanzen, Inneres und Gleichstellung
10. November: AK Umwelt, Klimaschutz und Mobilität
10. November: Fraktionssitzung
17. November: AK Umwelt, Klimaschutz und Mobilität
17. November: Fraktionssitzung