Von der Forderung einer Umbenennung weichen wir keinen Deut ab

Kaum ein kommunalpolitisches Thema wird derart emotional diskutiert wie die Umbenennung von Straßen.

Zur Diskussion über die Carl-Peters-Straße erklären die Vorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen Kiel Katja Günther und Stephanie Jehle:

Kaum ein kommunalpolitisches Thema wird derart emotional diskutiert wie die Umbenennung von Straßen. Der heutige Kompromiss mit der CDU-Ratsfraktion strapaziert aber die Geduld der Kieler Grünen mit unserem Kooperationspartner bis aufs Äußerste. Die Position der Grünen zur Umbenennung der Carl-Peters-Straße ist klar und wurde am 28. September 2006 in einem Beschluss der Kreismitgliederversammlung festgehalten:

Carl Peters ist Repräsentant einer chauvinistischen und menschverachtenden Kolonialpolitik des Deutschen Reiches und wurde erst durch Adolf Hitler persönlich rehabilitiert. Dass eine Straße nach ihm benannt ist, ist eine Zumutung für die gesamte Stadtgesellschaft.

Nicht erst mit diesem Beschluss unserer Mitgliederversammlung haben wir Grüne das Thema Carl Peters-Straße auf die Agenda der Stadt gesetzt. Unser Ziel ist eine breite öffentliche Auseinandersetzung mit der Kolonialgeschichte Deutschlands. Wir wollen die Diskussion nicht über die Köpfe der Anwohnerinnen und Anwohner der Straße und der Bürgerinnen und Bürger von Kiel hinweg „durchentscheiden“. Deswegen suchen wir die inhaltliche Auseinandersetzung auch mit den Gegnern und Kritikern der Umbenennung und werben für eine gesellschaftliche Mehrheit für unser Ziel.

Von der Forderung einer Umbenennung weichen wir allerdings keinen Deut ab. Für uns steht fest, dass vor dem Hintergrund der historischen Bewertung von Carl Peters die Beibehaltung des Straßennamens für Kiel unerträglich und damit unmöglich ist.

Das Verhalten der SPD im Rathaus ist wieder einmal erstaunlich. Jahrelang regt sich auf der roten Seite gar nichts, und kaum wittert man die Möglichkeit, mit einem strategischen Winkelzug die schwarz-grüne Kooperation zu spalten, entdeckt man plötzlich sein historisches Gedächtnis wieder. Das historische Gedächtnis an die Zeit der eigenen politischen Verantwortung in Kiel ist dabei offenbar nur hinderlich. Soll die SPD doch Strategie und Show machen. Wir machen Politik. Und wir sorgen für Ergebnisse.

Am Ende des nun beschlossenen Prozesses wird stehen: Die Carl-Peters-Straße wird umbenannt. Und es waren wieder einmal nur die Grünen, die dafür gesorgt haben.

Für Nachfragen: Katja Günther  0179-9267885     

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