Schulsanierungen als Chance für neue Raum- und Bildungskonzepte nutzen

Die Max-Planck-Schule muss saniert, einzelne Schulgebäude abgerissen werden. Zu diesem Ergebnis kamen Experten bei einer routinemäßigen Kontrolle der Schulgebäude. Dort, wo es wirtschaftlich ist, sollte man nach Ansicht der Rathauskooperation neue Schulen bauen, die den Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht werden, statt Schulen aufwendig nachzurüsten und zu sanieren.

Der schulpolitische Sprecher der SPD-Ratsfraktion, Ratsherr Tobias Friedrichs, erläutert, welche Ele-mente für moderne Schulbauten wesentlich seien: „Räume müssen multifunktional genutzt werden können. Es ist wichtig, dass die Schulbauten heutigen Ansprüchen an Inklusion und Differenzierung gerecht werden. Außerdem werden wir darauf achten, dass die Räume in Hinblick auf die Digitalisie-rungsoffensive an den Schulen zeitgemäß ausgestattet sind.“ Besonders bei den Schröder-Schulen müsse genau geschaut werden, wie erhaltenswert die einzelnen Schulgebäude seien, die sich teilweise in katastrophalem Zustand befänden. Sanierungen von Schulgebäuden könnten nur dort stattfinden, wo die Räumlichkeiten modernen Raumkonzepten und den Anforderungen der Schulleitungen nicht im Wege ständen.

Für die Kooperation gelte der Ansatz: Die Schulgebäude sind für die Schülerinnen und Schüler da, nicht andersherum. „Der dringend notwendige Neubau von Schulgebäuden bietet Kiel die einmalige Chance unsere Schulen von Anfang an mit neuen pädagogischen Handlungskonzepten und den dazugehörigen innovativen Raumkonzepten auszustatten.“ so die bildungspolitische Sprecherin Andrea Hake (Bündnis 90/Die Grünen). Die bildungspolitische Debatte hat den notwendigen Wandel vom „Haus der Belehrung“ zum „Haus des Lernens“ verdeutlicht. Schüler*innen benötigen mehr als konventionellen Schulraum in den bekannten „Flurschulen“. Es werden neben mehr Flächen für Unterrichtseinheiten auch multifunktionale und offen gestaltete Räume zum Leben und Lernen, sowohl am Vor- als auch am Nachmittag, benötigt.

Die schulpolitische Sprecherin der FDP-Ratsfraktion, Annkathrin Hübner, betont, dass innovative Schulbauten zeitgemäße pädagogische Bedarfe berücksichtigen und im Vorwege die Beteiligung der Eltern und Schüler*innen und des Quartiers durch die Leistungsphase Null sicherstellen müssen. Sowohl bei Sanierungen als auch bei Neubauten sollte die Anbindung an das Glasfasernetz selbstverständlich sein. Ebenso sind Barrierefreiheit, gute sanitäre Einrichtungen und Hygienekonzepte ein Muss“, so Hübner.

Dass sowas geht, zeigt das laufende Pilotprojekt Phase Null an der Friedrich-Junge-Grund- und Gemeinschaftsschule. Wir befürworten ein modernes Schulbau- und Sanierungsprogramm und unterstützen die Verwaltung darin, gemeinsam mit der Immobilienwirtschaft und dem Amt für Schulen ein Konzept für einen zeitgemäßen Schulneubau umzusetzen.

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