Tagespflege nicht aus dem Blick verlieren

Die Jamaika-Koalition hat sich auf den Weg gemacht, um die KiTa-Finanzierung neu zu regeln. Der jugendpolitische Sprecher der grünen Ratsfraktion Christian Osbar, die Sprecherin für Familie und Beruf der SPD Ratsfraktion Annika Schütt und der jugendpolitische Sprecher der FDP-Ratsfraktion, Ralf Meinke, begrüßen die Initiative der Landesregierung und mahnen, dass dabei die Kindertagespflege nicht aus dem Blick gerät.

2020 soll der Kostendeckel für Elternbeiträge in Schleswig-Holstein kommen. Die Koalition auf Lan-desebene hat sich auf den Weg gemacht, um das KiTa-Finanzierungssystem zu vereinfachen und zu vereinheitlichen. Dies ist ein Schritt in Richtung Beitragsfreiheit, berücksichtigt aber auch, dass Betreuungsqualität vor Beitragsfreiheit gewährleistet sein muss. Die Entwicklungen in anderen Bundesländern sollten uns eine Warnung sein. Die vorliegenden Vorschläge haben Betreuungsqualität im Blick und definieren Standards für Personalschlüssel, Ausstattung, Leitungsstunden und Sozialstaffelung der Elternbeiträge. Die Vereinheitlichung der Finanzierung ist eine große Herausforderung. In Kieler Kindertageseinrichtungen sind viele dieser Qualitätsanforderungen umgesetzt. Dazu Christian Osbar: „Aus Kieler Sicht müssen wir darauf achten, dass die Neuregelung der Finanzierung nicht zu einer Verschlechterung der Betreuungssituation in Kiel führt. Die Verwaltung hat in den letzten Jahren gute Arbeit geleistet. Kiel hat in frühe Bildung investiert und das Ergebnis kann sich sehen lassen.“

Dabei darf die Kindertagespflege nicht aus dem Blick geraten. Eltern von Kindern unter drei Jahren haben die Wahl zwischen einer Kindertageseinrichtung und einer Tagesmutter bzw. einem Tagesvater. Gerade in Familien, die aus finanziellen Gründen schon vor dem ersten Geburtstag des Kindes auf Betreuung angewiesen sind, ist Tagespflege eine gute Alternative. Aber Tagespflege muss genauso wie Kindertageseinrichtungen landesweit geregelt werden. Ausbildung, Urlaubsvertretung und Bezahlung müssen der gesellschaftlichen Bedeutung der Tagespflege angemessen sein.

„Wir sind gespannt, welche Pläne die Landesregierung hier verfolgt und wie die Gleichwertigkeit von Kita und Kindertagespflege gewährleistet werden kann“, erklärt Annika Schütt und führt weiter aus: „Zudem hoffen wir, dass die Mittel aus dem ‚Gute-Kita-Gesetz‘ des Bundes zur weiteren Qualitätssteigerung in allen Bereichen der frühen Bildung genutzt werden.“

Ralf Meinke weist darauf hin, dass die steigende Nachfrage Kommunen und Eltern vor große Herausforderungen stellt. „Eine Neuregelung und Vereinheitlichung des KiTa-Finanzierungssystems war dringend notwendig und schafft nun für alle Seiten Planbarkeit“, so Meinke abschließend.

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