Kiel: Hochhausleitlinie weist den Weg zu mehr Effizienz 18. März 2021 Die in der Ratsversammlung (18. März 2021) beschlossene Hochhausleitlinie Kiel (Drs. 0204/2021) ist für den baupolitischen Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen ein gutes Instrument, um die Entwicklung einer dynamisch wachsenden Großstadt zu steuern: „Bodenfläche ist besonders in Kiel eine extrem knappe Ressource. Darum ist es richtig, ein Entwicklungskonzept zu beschließen, das die Möglichkeit lässt, an geeigneter Stelle in die Höhe zu denken.“ Für Arne Stenger ist Bodenfläche ein wertvolles Gut: „In Deutschland werden pro Tag immer noch mehr als 100 Hektar für Siedlung- und Verkehrszwecke in Anspruch genommen. Wir müssen diesen Flächenfraß auch in Kiel erheblich abbremsen, ohne die Bedürfnisse der Menschen aus den Augen zu verlieren. Allein der demografische Wandel erhöht die Nachfrage nach Wohnfläche erheblich.“ Die beschlossene Leitlinie weise den Weg, wie Hochhausbauten realisiert werden könnten, die deutlich effizienter mit der vorhandenen Fläche umgingen, wenn es um den Wohnungsbau gehe. In Wachstumsregionen wie Kiel und der KielRegion müsse zusätzlicher Flächenbedarf vor allem durch Nachverdichtung wie Grundstücksteilungen, Lückenbebauung, Geschosszahl-Erhöhung und die Verringerung von Bauabständen befriedigt werden, so der baupolitische Sprecher der Grünen. Der Schutz des Stadtgrüns genieße dabei für die Grünen aber Priorität. Und natürlich gehöre auch die Erhöhung des Verhältnisses von Bau- und Nutzfläche zu Grundstücksfläche („in die Höhe statt in die Fläche“) dazu. Arne Stenger: „Die Hochhausleitlinie ist ein gutes Werkzeug für die räumliche Verortung von Hochbauten. Darüber dürfen wir jedoch nicht die Qualität des einzelnen Gebäudes vernachlässigen. Dazu gehören Energieeffizienz, die räumliche Nutzung durch Gewerbe und Wohnen sowie die Architektur, die für den Erfolg und die Akzeptanz von Hochhäusern entscheidende Faktoren sind. Und es müssten auch moderne Wohnkonzepte wie zum Beispiel gemeinschaftliches oder genossenschaftliches Wohnen noch mehr gefördert werden. Nachhaltiges und Ressourcen schonendes Bauen seien weitere Faktoren für eine lebenswerte Stadt. Dazu zählt Arne Stenger den sparsamen Einsatz von Rohstoffen, den Einsatz moderner Haustechnik und die Konzentration auf regenerative Energieträger: „Dabei dürfen wir keinesfalls die Bestandssanierung und -modernisierung vergessen. Beim Bauen müssen Recycling und Sparsamkeit beim Materialeinsatz selbstverständlich werden.“