Wir möchten eine Stadt, in der sich alle Menschen sicher und wohlfühlen. Mit Hilfe von Quartiersentwicklung wollen wir bei der Gestaltung von Stadtteilen die Menschen vor Ort mitbestimmen und teilhaben lassen. Sie wissen besser als jeder andere, wie sich die Lebensqualität in ihrem Viertel verbessern lässt.
„Das alltägliche Leben der Bewohner*innen spielt sich vorwiegend innerhalb des jeweiligen Quartiers ab, da eine umfassende Infrastruktur vorhanden ist.“
– Bettina Aust, Ratsfrau
Wir wollen Städte neu denken – in Quartieren. Im Gegensatz zur gesamten Stadt sind sie weniger komplex. Wer in Quartieren denkt, kann eine Stadt durch das Mitnehmen der Menschen vor Ort besser gestalten, stärken und weiterentwickeln. Stadtteilplanung von oben war gestern. Die Quartierszentrierung soll auf die Bedürfnisse der Bewohner*innen eingehen und gleichzeitig die Identifikation mit dem eigenen Viertel erhöhen. Das schafft Verantwortungsbewusstsein gegenüber dem eigenen Quartier, die Beteiligung der Menschen und letztlich den sozialen Zusammenhalt.
Alle Themen und Fragen des Lebens wie Arbeit, Mobilität, Aufwachsen, Ernährung usw. haben Quartiersbezug. Das Quartier muss Antworten auf diese Fragen anbieten, will es eine lebenswerte Heimat sein. Die Bewohner*innen eines Quartiers müssen Möglichkeit und Willen haben, ihren Bedarf und ihre Vorstellungen zurückzumelden. Dadurch wollen wir ein nachbarschaftliches Zusammenleben ermöglichen und den aktuellen Herausforderungen wie zum Beispiel Vandalismus oder Vermüllung begegnen.
„Die Quartiersentwicklung basiert auf einer individuellen Problem- und Chancenermittlung..“
– Dirk Scheelje, Ratsherr
Wir können uns vorstellen, bezahlbaren Wohnraum als genossenschaftliches und selbst verwaltetes Wohnen zu unterstützen. Mit sogenannten Quartiersspaziergängen wollen wir die Bewohner*innen mitnehmen. Wie beurteilen sie Lebensqualität, Mobilität, Ernährung oder Kultur? Dabei nehmen wir den Blickwinkel der Personen vor Ort ein und erkunden zu Fuß das Quartier. In 2022 haben wir in Holtenau, Dietrichsdorf, im Holsteiner Viertel in Gaarden und im Französischen Viertel am Wilhelmsplatz „Spaziergänge“ veranstaltet. Für das französische Viertel haben wir – gemeinsam mit den Bewohner*innen – ein Mobilitätskonzept entwickelt, das in naher Zukunft umgesetzt und die Lebensqualität maßgeblich verbessern wird. Die Quartiersentwicklung sollte in das Stadtentwicklungskonzept Kiels implementiert werden. Wir sehen die Verwaltung als Dienstleister und stellen die Bedürfnisse der Kieler Stadtbevölkerung mit dem Konzept der Quartiersentwicklung in den Fokus. Dabei gilt es, sowohl die kulturelle Belebung als auch die klimaneutrale Bebauung zu fördern.