In Kiel sollen demnächst weitere rote Bänke als sichtbare Zeichen gegen Gewalt an Frauen aufgestellt werden. Die roten Bänke sollen darauf aufmerksam machen, dass in Deutschland jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben Opfer von physischer und/oder sexualisierter Gewalt und etwa jede vierte Frau mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexualisierter Gewalt durch ihren aktuellen oder ihren früheren Partner wird. In jedem Ortsbeiratsbezirk soll mindestens eine rote Bank aufgestellt werden. Einen entsprechenden Antrag wird die Rathaus-Kooperation von Bündnis 90/Die Grünen und SPD heute gemeinsam mit der CDU-Ratsfraktion im Ausschuss für Finanzen, Inneres und Gleichstellung einbringen (Drs. 0488/2024). Anke Oetken, Sprecherin für Gleichstellung der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, sagt: „Gewalt gegen Frauen ist ein zunehmendes Problem in der Gesellschaft und endet leider viel zu oft in Femiziden. Es ist mehr als geboten, darauf öffentlich aufmerksam zu machen und betroffenen Frauen zu signalisieren: Ihr seid nicht alleine, es gibt Hilfe, die Gesellschaft steht hinter euch. Bereits im März 2022 hatte die Ratsversammlung einstimmig einem Antrag der Grünen zugestimmt. Damals wurde beschlossen, dass unter dem Motto „Respekt ist eine sichere Bank“ an vier Standorten in Kiel rote Bänke aufgestellt werden (Drs. 1157/2021), um auf die Gewalt an Frauen aufmerksam zu machen. Der nun von Bündnis 90/Die Grünen, der SPD und der CDU vorgelegte Antrag weist deutlich darüber hinaus: Die roten Bänke sollen zusätzlich mit einem QR-Code sowie einem Hinweisschild versehen werden, um betroffene Frauen auf diesem Weg über Beratungs- und Hilfsangebote zu informieren. Außerdem sollen sie über die Bedeutung der Bänke aufklären. Gewalt gegen Frauen geht uns alle an. Sie ist gesellschaftlich nicht akzeptiert und dies soll in aller Deutlichkeit auch den Tätern klargemacht werden.” Bianca Wöller, gleichstellungspolitische Sprecherin der SPD-Fraktion, erklärt: „Die Zahl der Femizide in Deutschland ist erschreckend hoch. Als Gesellschaft müssen wir Aufmerksamkeit und Unterstützung für die betroffenen Frauen und Mädchen aufbringen. Ob in der Partnerschaft, im familiären Bereich, im öffentlichen Raum oder am Arbeitsplatz – körperliche und seelische Gewalt darf nicht geduldet werden und wir als Gesellschaft dürfen nicht wegsehen. Die roten Bänke sollen Aufmerksamkeit für das Thema Gewalt an Frauen erzeugen und sollen daher in großer Anzahl im Stadtbild auftauchen, um als Sinnbild wahrgenommen zu werden.“