Heute stimmt die Kieler Ratsversammlung über die Kommunale Wärmeplanung für die Landeshauptstadt Kiel ab (Drs. 1402/2024-01). Dazu sagt Jürgen Meereis, der energiepolitischer Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen:
„Die Kommunale Wärmeplanung schafft für die Kieler*innen Klarheit, wie sie zukünftig ihre Häuser klimafreundlich beheizen können. Besonders erfreulich ist, dass – je nach Ergebnis der noch offenen Prüfungen – 77 bis 84 % des Wärmebedarfs in Kiel zukünftig aus Wärmenetzen gedeckt werden können, denn dies ist eine besonders komfortable Form der Wärmeversorgung.“
Jürgen Meereis verweist darauf, dass diese frühen Ergebnisse vor allem dem von den Grünen geführten Landes-Umweltministerium zu verdanken sind: „In Schleswig-Holstein hat das EWKG (Energiewende- und Klimaschutzgesetz) dafür gesorgt, dass wir schon jetzt die Ergebnisse der Kommunalen Wärmeplanung haben – die später beschlossene Bundesgesetzgebung (Wärmeplanungsgesetz – WPG) hätte dies erst für Mitte 2026 erforderlich gemacht. Weiter ist bei der Kommunalen Wärmeplanung nur das Land Baden-Württemberg.“
Vor allem begrüßen wir, dass die Stadtwerke nach anfänglicher Skepsis durch die Gründung einer neuen Wärmegesellschaft gemeinsam mit HanseWerk Natur nun bereit sind, auch über ihr zentrales Fernwärmenetz hinaus dezentrale Nahwärmenetze zu errichten. Ich bin sicher, dass der auf Initiative der Grünen von allen demokratischen Fraktionen gemeinsam beschlossene Antrag zur strategischen Positionierung der Stadt beim Aufbau von Nahwärmenetzen (Drs. 0477/2024-03, beschlossen von der Ratsversammlung am 16.05.24) hier einen wichtigen Beitrag geleistet hat“, ergänzt Meereis, der auch Stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Stadtwerke ist.
In den Bereichen, bei denen ein größeres Wärmenetz keine wirtschaftliche Lösung ist, ist den Grünen die intensive Beratung der Bürger*innen wichtig: „Wir lassen niemanden allein. Gerade in den Gebieten, in denen Luftwärmepumpen z. B. aus Schallschutzgründen weniger geeignet sind, wird das städtische Klimaschutzmanagement bei der Suche nach Alternativen unterstützen. Dies können auch kleine nachbarschaftliche Inselnetze sein, gespeist etwa durch eine Erdwärmepumpe oder einen Pelletkessel. Die Beratung umfasst neben technische Fragen auch, wie solche Projekte vor Ort organisatorisch umgesetzt werden können“, so Jürgen Meereis.