Die Hitze steht über der Stadt. Für einige ein Sommertag – für ältere und kranke Menschen eine echte Gefahr. „Wenn in den Nächten die Temperaturen kaum noch sinken, wird es lebensgefährlich für unsere verletzlichsten Mitbürger*innen“, warnt Karl Stanjek, seniorenpolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion.

Viele Pflegeheime in Kiel sind baulich nicht für Hitzewellen gemacht. Alte Fenster ohne Verdunklung, kaum schattenspendende Bäume, keine begrünten Fassaden. Auch in selbstorganisierten Pflege-Wohngemeinschaften fehlt oft Personal, um regelmäßig für ausreichend Flüssigkeit, Kühlung und nächtliche Betreuung zu sorgen.

„Ein Ventilator reicht nicht. Wir brauchen klare Abläufe und geschultes Personal, das weiß, was bei einem Hitzeschlag zu tun ist“, so Stanjek. Pflegekräfte müssen durch gezielte Schulungen auf extreme Temperaturen vorbereitet werden. Lebensgefährliche Wärmestaus müssen früh erkannt und konsequent behandelt werden.

Deshalb fordern die Grünen ein umfassendes Hitzekonzept für Kiel. Es muss konkrete Maßnahmen für Pflegeeinrichtungen, Krankenhäuser und ambulante Dienste enthalten. „Auch Menschen in ihrer eigenen Wohnung brauchen Schutz und Informationen – in mehreren Sprachen und auf allen Kanälen“, betont Stanjek.

Die Stadt muss Verantwortung übernehmen. Warnungen und Tipps müssen die Menschen erreichen, bevor es gefährlich wird. Kiel soll eine Stadt sein, die bei Hitze schützt, informiert und vorbereitet ist.

„Hitzewellen sind keine Ausnahme mehr. Wir müssen jetzt handeln – für die Gesundheit und Würde der älteren Menschen in unserer Stadt“, so Stanjek abschließend.