Die Ratsfraktionen von Bündnis 90/Die Grünen und SPD haben sich auf gemeinsame Änderungsantrage zur Erhöhung der Essenspreise für Kitas und Schulen verständigt. Diese werden heute im Jugendhilfeausschuss sowie dann auch im Ausschuss für Schule und Sport sowie in der Ratsversammlung diskutiert (Drs. 0736/2025 und Drs. 0738/2025).

„Essen ist mehr als satt werden. Es bedeutet Gesundheit, Teilhabe und ein Stück zuhause im Alltag unserer Kinder“, betont Christian Osbar, jugendpolitischer Sprecher der Grünen. „Seit Jahren steigen die Kosten für Lebensmittel und Personal, doch die Beiträge in Kitas und Schulen blieben lange unverändert. Um dieser Entwicklung Rechnung zu tragen, wird der Elternbeitrag fürs Kita-Essen ab 2026 angepasst und ab 2027 moderat dynamisiert. Auch beim Schulessen wird die Preisstruktur behutsam angepasst. Der neue Elternbeitrag orientiert sich dabei am Kita-Bereich. So schaffen wir soziale Balance und sorgen für gleiche Bedingungen in allen Einrichtungen. Den Großteil der Essenskosten trägt weiterhin die Stadt. Weiterhin deckeln wir die Kosten für Verpflegung in allen Kieler Kindertageseinrichtungen und in der Tagespflege. Zudem kann nach den Sommerferien in allen Kitas ein verbindliches Frühstück und eine Nachmittagsverpflegung angeboten werden. Auch das zahlen wir als Kommune.
Uns ist wichtig, dass die Preisentwicklung nicht zu Lasten der Qualität oder der sozialen Gerechtigkeit geht. Deswegen wollen wir, dass nach zwei Jahren genau hingeschaut wird: Wie entwickeln sich die Kosten weiter, und welche Qualitätsstandards sollen künftig für Frühstück, Mittagessen und Nachmittagssnack verbindlich gelten? So verbinden wir Verantwortung für den städtischen Haushalt mit dem klaren Bekenntnis: Gute Bildung und gute Ernährung gehören zusammen.“

Dr. Christina Schubert, Vorsitzende der SPD-Ratsfraktion, erklärt:
„Die Erhöhung der Essenspreise in Kita und Schule ist schmerzhaft und ist uns nicht leichtgefallen. Gleichwohl ist sie notwendig. Wir haben die Essenspreise für Kitas seit 10 Jahren und die für Schulen sogar seit 16 Jahren stabil gehalten. Und das trotz massiv gestiegener Kosten bei Lebensmitteln, Personal und der allgemeinen Teuerung. Damit haben wir als Stadt bewiesen, wie sehr uns junge Menschen am Herzen liegen und dass wir die Essensversorgung in Kita und Schule für eine zentrale sozialpolitische Maßnahme halten, um insbesondere auch Kindern aus schwierigerem Haus mindestens eine gute, warme Mahlzeit am Tag zu bieten.

Aber auch wir müssen der Realität ins Auge sehen: aufgrund der gestiegenen Preise stellt die Essensversorgung mittlerweile eine enorme finanzielle Belastung für die Stadt dar, die in den letzten Jahren nochmal besonders gestiegen ist. Die Eltern und Kinder haben zu Recht hohe Qualitätsansprüche an die Verpflegung. Um diesen Ansprüchen gerecht zu werden, ist eine solide Finanzierung unerlässlich. Deswegen ist es richtig, zumindest einen kleinen Teil der Last nun auch an die Eltern weiterzugeben. Die Stadt zahlt auch weiterhin den Großteil und nimmt den Eltern daher eine erhebliche finanzielle Last ab.

Unsere Anstrengungen zielen darauf ab, weiterhin ein hochqualitatives und gleichzeitig bezahlbares Angebot sicherzustellen. Die jetzt eingeführte Abstimmung der Preise des Kita-Essen und des Schulessens ist aus Sicht der Eltern eine positive Entwicklung. Gerade aufgrund des gesetzlichen Anspruches des Ganztags ist es wichtig, Eltern Verlässlichkeit zu geben und durch einheitliche Preise dafür zu sorgen, dass die Schülerinnen und Schüler ein Essen bekommen.
Als SPD-Ratsfraktion haben wir uns klar gegen die jährliche Dynamisierung der Essenspreise ausgesprochen. Wir sind daher froh, dass die Dynamisierung mit unserem Antrag nicht kommen wird. Das ist eine gute Nachricht für alle Eltern in Kiel!“