Breitensport hat Vorrang 1. Juni 201716. April 2021 Zu den Verhandlungen zur Finanzierung des Ausbaus des Holsteinstadions erklärt Lydia Rudow, sportpolitische Sprecherin der Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: „Wir freuen uns, dass Holstein eine so erfolgreiche Saison gespielt und den Aufstieg in die zweite Liga perfekt gemacht hat. Die Finanzierung des Holsteinstadions hingegen diskutieren wir nicht erst seit dem Aufstieg. Wir fordern seit Jahren, dass Holstein Kiel das Stadion übernimmt. Das hat der Verein in Gesprächen bereits im vergangenen Jahr signalisiert und Ausbaupläne präsentiert. Im Bauausschuss folgte hierauf eine Veränderungssperre des entsprechenden Bebauungsplans Nr. 1014 (Drs. 0989/2016). Von seinen ursprünglichen Plänen hat der KSV Kiel nun Abstand genommen. Wir nehmen das mit Bedauern zur Kenntnis. Bereits 2016 sind erhebliche Investitionen in das Holsteinstadion geflossen – zusätzlich zu den jährlichen Betriebskosten. Als Eigentümerin des Stadions musste die Stadt Kiel über 500 000 Euro für Baumaßnahmen zahlen, um den brandschutz- und sicherheitstechnischen Anforderungen gerecht zu werden (Drs. 0079/2017). Es ist aus unserer Sicht nicht zu vermitteln, dass die Stadt Kiel jährlich sechsstellige Beträge für das Holsteinstadion ausgibt. Denn gleichzeitig stellt die Stadt beispielsweise die Betriebskosten vom Freibad Katzheide in Frage. Zeitgleich hat das Rechnungsprüfungsamt einen erheblichen Sanierungsstau festgestellt. Dieser beläuft sich für die Kieler Schulen allein auf 100 Millionen Euro. Daher sehen wir weiterhin keinen Spielraum für eine Geldspritze in Millionenhöhe für ein Stadion, das nur exklusiv von einem Verein genutzt wird. Aus unserer Sicht muss zudem klar sein: Wenn zusätzliches Geld für den Profisport da ist, dann muss auch zusätzliches Geld für den Breitensport da sein! Wir fordern: Mögliche Investitionsmittel für das Holsteinstadion müssen mindestens im gleichen Maße im Breitensport ankommen. Denn Bedarfe gibt es zahlreiche. Sei es in der sanierungsbedürftigen Bäderlandschaft in der Schwimmhallen Schilksee, dem Eiderbad Hammer, dem Freibad Katzheide. Sei es der notwendige Neubau von Sporthallen: Wellsee etwa braucht dringend eine Sporthalle. Das hat eine Bedarfsanalyse bereits vor vier Jahren aufgezeigt. (Drs. 0526/2013).“