Beschluss der Kreismitgliederversammlung vom 1. November 2017 1. November 20174. Februar 2021 Mehr Grüne Ideen für Kiel – mehr Chancengerechtigkeit für Kiel! Von 2003 bis zum Verlassen der Rathauskooperation Anfang 2017 haben wir Grüne Kiel kontinuierlich und zentral mitgestaltet. Immer wieder waren es Grüne Ideen, die unsere Stadt weiterentwickelt haben. Wir haben Bildungschancen vorangebracht, indem wir den Ausbau von Kinderbetreuung aller Altersgruppen massiv vorangetrieben haben und die Sanierung der Schulen in unserer Stadt angegangen sind. Wir haben die Sprachförderung für Kinder ausgebaut, Schulsozialarbeit an alle Schulen gebracht und die Kooperation von Stadt und Wirtschaft mit unseren Hochschulen neu aufgestellt. Innovative Impulsgeber wie das Projekt Alte Mu erhalten von uns volle Unterstützung und bereichern dadurch unsere Stadt. Dank uns konnte verhindert werden, dass aus dem Regionalflughafen Kiel-Holtenau ein Millionengrab wie an vielen anderen Orten in Deutschland und Schleswig-Holstein wurde. Wir haben erreicht, dass das Kieler Kohlekraftwerk vor der Schließung steht und die Stadtverwaltung auf den Weg zu 100% Ökostrom gebracht. Wir haben in Kiel den Radverkehr stark gefördert, auch wenn noch aussteht, dass wir Münster den Rang als Fahrradstadt Nummer 1 abjagen, und haben ein Seniorenticket für den öffentlichen Nahverkehr eingeführt. Wir setzen uns mit unserer Politik in allen Bereichen unserer Stadt für sozialen Zusammenhalt und für Bürgerbeteiligung ein. Unter anderem diese Grünen Ideen sind es gewesen, die Kiel im letzten Jahrzehnt weit nach vorne gebracht haben. Hing uns früher der Ruf nach als unattraktive und kriegsversehrte Stadt, die wenig aus sich macht, zieht es mittlerweile viele Menschen in unsere innovative und dynamische Stadt am Meer. Sie kommen zum Studieren, bleiben zum Arbeiten, gründen Familien und bekommen Kinder. Kiel wächst. Doch wenn Kiel lebenswert bleiben und alle daran teilhaben sollen, können wir nicht stehen bleiben, es bleibt viel zu tun! Wir wollen, dass Kiel noch besser wird. Und wir wollen EIN Kiel. Ein Kiel, in dem kein Stadtteil auf Dauer abgehängt wird, sondern in dem deren unterschiedliche soziale und demographische Herausforderungen beachtet werden: Wir wollen eine integrierte Stadtentwicklungspolitik, die gezielt den unterschiedlichen Anforderungen der Quartiere gerecht wird, ihren individuellen Charakter bewahrt und gleichzeitig öffentliche Gelder noch gezielter einsetzt, beispielsweise über Sozialindikatoren, wie wir sie bereits bei der Schulischen Assistenz etabliert haben. Wir wollen, dass wieder mehr Familien in Schilksee wohnen, mehr Studierende auf dem Ostufer und Menschen mit geringem Einkommen auch in der Innenstadt leben können. Das bedeutet, dass bezahlbarer Wohnraum in allen Stadtteilen zur Verfügung stehen muss. Wir wollen besseren öffentlichen Nahverkehr, damit die Kieler Dynamik alle Stadtteile erreicht – ohne sie zu gentrifizieren. Wir wollen eine gerechte Stadt, in der gute Bildung Chancen eröffnet, von Anfang an, in der weder die Kinder von Geflüchteten noch von Hartz-IV-Empfängern ausgegrenzt oder diskriminiert werden, sondern auch für sie das Aufstiegsversprechen der sozialen Marktwirtschaft gilt. · Der Kieler Wohnungsmarkt ist aktuell enorm angespannt. Die alte Rathauskooperation unter unserer Beteiligung kam auch hier gegen Ende nicht mehr voran, weil die Vorstellungen, auf welchen Flächen der Wohnraum geschaffen werden soll, sich stark unterschieden. Für uns war dies ein Grund, die Kooperation zu verlassen – um hier Dynamik zu ermöglichen. Mit der Konversion des Landeplatzes in Holtenau haben wir einen klaren und vergleichsweise schnell umzusetzenden Entwurf, um den Kieler Mietmarkt als Ganzes spürbar zu entlasten. · Die wachsende Stadt Kiel mit ihrem hohen Pendleraufkommen braucht einen Systemwechsel für den ÖPNV hin zum schienengebundenen Verkehr. Wir wollen eine erste Stadtbahnlinie auf Kieler Gebiet realisieren, die Ost- und Westufer miteinander verbindet und somit sprichwörtlich Brücken schlägt. · Wir können uns nicht länger leisten, dass Schulen mit besonderen Herausforderungen als die schlechtesten der Stadt gelten! Gemeinsam mit dem Land Schleswig-Holstein wollen wir hier eine bessere Unterstützung der Lehrer*innen vor Ort erreichen. Sie müssen von der Stadt besser ausgestattet werden, sei es durch Schulsozialarbeit, geeignete Räumlichkeiten oder eine bessere Kooperation mit der Jugendhilfe in unserer Stadt. Wir wollen den Weg weitergehen, bei der Verteilung der Ressourcen einen Sozialindikatoren anzuwenden und dafür sorgen, dass auch diese Schulen gerne angewählt werden. · Wir wollen, dass Heranwachsende mit besonderen Herausforderungen, wie einer familiären Einwanderungsgeschichte oder aus Familien, in denen seit langem keiner Erwerbstätigkeit nachgegangen wird, erleben, dass sie mit ihrer Biographie und ihrer Identität in Kiel dazugehören. In Schulen, Universitäten, Behörden und Vereinen wollen wir für alle klarmachen, dass sie zu unserer Gesellschaft, zu unserer Stadt dazugehören und das Entstehen eines inklusiven „Wir-Gefühls“ bei uns unterstützen – und letztendlich Teilhabe ermöglichen und erreichen. Ob Schulsozialarbeit, der Kooperation von Jugendhilfe und Schulen oder dem Aufbau von Jugendberufsagenturen, in den letzten Jahren wurde durch uns ein klarer Fokus auf Prävention gelegt. Das Übergangsmanagement von der Schule in den Beruf ist ein wichtiger Baustein bei dem Ziel, dass kein Kind die Schule ohne Anschlussperspektive verlässt. Doch es bleibt viel zu tun! Jetzt gilt es vor allem die unterschiedlichen Angebote, sei es im Bereich Schule, Jugendhilfe oder auch im Gesundheitssystem noch besser mit einander zu vernetzen und Präventionsketten aufzubauen. Denn gute Prävention erspart später teurere Interventionen.