Innenstadt: Lebensqualität zählt mehr als Stellplätze 1. Februar 202217. Februar 2022 Die Debatte über Parkhäuser und die Erreichbarkeit der Kieler Innenstadt sollte aus Sicht derFraktionsvorsitzenden Jessica Kordouni (Bündnis 90/Die Grünen) am erklärten Ziel einerMobilitätswende ausgerichtet werden: „Wir wollen mehr Lebensqualität und eine gerechtereVerteilung des öffentlichen Raumes in der Stadt. Davon werden die Menschen, davon wird auch derEinzelhandel profitieren.“ Für Jessica Kordouni ist der Kurs durch politische Beschlüsse der Ratsversammlung klar abgesteckt:„Die alleinige Ausrichtung auf die Bedürfnisse des motorisierten Individualverkehrs muss ein Endehaben. Wir wollen den ÖPNV weiter ausbauen, Ticketpreise noch stärker senken, die Infrastrukturfür zu Fußgehende und Radfahrende verbessern.“ Es brauche weniger Platz für konsequentbewirtschaftete und gerecht bepreiste Stellplätze im öffentlichen Raum; in den Parkhäusern gebe esgenug davon. Zur Mobilitätswende gehöre auch, dass weniger Fahrzeuge in der Stadt fahren unddass mehr Menschen umsteigen. Als „Scheinargument“ bewertet Jessica Kordouni die Aussage, ein Mangel an Parkplätzen gefährdeden Handel in der Innenstadt: „Wie erklärt sich der Erfolg der Holtenauer Straße, die bestimmt nichtbesser zu erreichen ist?“, fragt die Fraktionsvorsitzende, die auch Vorsitzende im städtischen Beiratzur Mobilitätswende ist. Und: „Bezahlbare Mieten und eine kleinteiligere Struktur der Geschäfte undeine größere Aufenthaltsqualität sind als Erfolgskriterien viel wichtiger als die Gebühren für einParkhaus. Zumal die Kieler Preise im Bundesvergleich am unteren Ende der Skala sind.“