Wohnungsmarkt: Für eine Lösung darf es keine Tabus geben

Zur Aktuellen Stunde „Die aktuelle Situation auf dem Kieler Wohnungsmarkt“ in der Ratsversammlung am Donnerstag, 21. September 2017, erklärt der stellvertretende Vorsitzende der Kieler Ratsfraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, Lutz Oschmann:

„Die heutige Debatte beweist, wie groß der Bedarf in Kiel an einer qualifizierten Debatte zur Situation auf dem Wohnungsmarkt ist“, erklärt der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen im Kieler Rat. Für Lutz Oschmann ist sehr deutlich geworden, dass es in der Analyse große Übereinstimmungen gibt, die Lösungsvorschläge liegen zum Teil weit auseinander. Sein Credo formuliert er so: „Es ist unsinnig, die Flächen des Verkehrslandeplatzes in Holtenau zum Tabu zu erklären.“

Zuvor hatte der grüne Ratsherr vorgerechnet, wie schwierig die Situation auf dem Kieler Wohnungsmarkt ist: Kiel als wachsende Stadt benötigt bis 2030 mehr als 21.000 neue Wohneinheiten. Dieser Druck manifestiert sich schon heute in den steigenden Mietpreisen von durchschnittlich 12,5 Prozent in zwei Jahren (Lutz Oschmann: „Das ist der Hammer“). Gleichzeitig bleibe die Stadt hinter den im Masterplan gesteckten Zielen für die Fertigstellung neuer Wohneinheiten seit zwei Jahren weit zurück. Öffentlich geförderter Wohnungsbau findet so gut wie gar nicht mehr statt.

Das von den Grünen mitangeregte Bürgerbegehren für die Umwandlung des Kieler Flughafens in ein mischgenutztes Quartier, auf dem auch Wohnungsbau vorgesehen ist, bleibt für Lutz Oschmann ein wichtiger Baustein zur Bewältigung der Situation, die es für Menschen mit mittleren und kleineren Einkommen sehr schwer mache, geeigneten Wohnraum zu finden. Lutz Oschmann: „Die Kritiker, die gegen eine Schließung des Verkehrslandeplatzes sind, sollten endlich sagen, wie sie das Problem lösen wollen.“