Corona: Mehr Respekt für Kinder und Jugendliche

„Kinder und Jugendliche sind in Zeiten von Corona weit mehr nur als Schüler*innen, Kita-Kinder und eine potentielle Ansteckungsgefahr“, machen Annika Schütt, Nesimi Temel (SPD), Andrea Hake, Christian Osbar (Bündnis 90/Die Grünen), Christina Musculus-Stahnke und Rainer Kuberski (FDP) unmissverständlich deutlich. Und: „Sie sind eine Gruppe, die mindestens genauso stark unter der Pandemie leidet wie alle anderen Bevölkerungsteile. Darum verdienen sie unseren Respekt und unsere Aufmerksamkeit.“

Ob Kinder und Jugendliche wirklich die oft beschworenen, zu sorglosen „Super-Spreader“ der Pandemie seien, ist nach Ansicht der Rathaus-Kooperation mindestens unbewiesen. In der Erfassung des Bürger- und Ordnungsamtes bei den Verstößen z.B. gegen die Maskenpflicht, spielten junge Menschen bisher eine mehr als untergeordnete Rolle. Das gelte auch für die mit Corona Infizierten unter 18 Jahren – wobei klar sei, dass Corona bei Jugendlichen häufiger asymptomatisch verlaufe. 

Die Sprecher*innen der Kooperation umreißen die Situation dieser Gruppe: „Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene trainieren in Sportvereinen, musizieren in Musikschulen, proben in Theater-AGs oder engagieren sich ehrenamtlich. Sie wollen Freund*innen treffen, das Leben erkunden, trainieren und Spaß haben. Vieles davon bleibt ihnen seit Monaten verwehrt. Sorgen um die berufliche Existenz der Eltern und das erhöhte Infektionsrisiko der Großeltern oder kranker Familienmitglieder machen ihnen zu schaffen. Studierende kennen Kommiliton*innen nur aus der Videokonferenz, das studentische Leben nur aus Erzählungen. Oder sie haben Schwierigkeiten, ihre Ausbildung vernünftig zu machen oder überhaupt einen Platz zu finden.“ 

„Was das alles langfristig mit den jungen Menschen macht, ist überhaupt noch nicht absehbar“, so Annika Schütt, Nesimi Temel (SPD), Andrea Hake, Christian Osbar (Grüne), Christina Musculus-Stahnke und Rainer Kuberski (FDP). Auch nach der akuten Phase dieser Pandemie würden wir alle die Auswirkungen auf Kinder und Jugendliche noch lange spüren und überlegen müssen, wie eine kinderfreundliche Stadt damit umgehen soll. Eine auch auf Kinder und Jugendliche zugeschnittene Kommunikation ist aus Sicht der Kooperation bereits jetzt erforderlich. Grundsätzlich gilt: „Wir sollten mehr mit den jungen Menschen und weniger über sie sprechen.“