Mobilitätskonzept: Vorfahrt für Klimaschutz und Lebensqualität 2. November 20213. November 2021 Als „wichtigen Baustein“ für die beschlossene Mobilitätswende ordnen die umweltpolitischen Sprecher Axel Schnorrenberg (SPD-Ratsfraktion) und Arne Stenger (Bündnis 90/Die Grünen) das von der Verwaltung vorgelegte Mobilitätskonzept für den ruhenden Verkehr auf Grundlage eines externen Parkraumgutachtens ein: „Das Papier mit seiner umfangreichen Datenbasis beschreibt Handlungsfelder, auf denen die Landeshauptstadt wichtige Schritte auf dem Weg zu mehr Klimaschutz und Lebensqualität beschreiten kann. Bei der Umsetzung dürfen wir keine Zeit verlieren, denn in den vergangenen 40 Jahren ist die Zahl der Pkw um rund 30.000 gestiegen.“ „Die Mobilitätswende ist mit den einstimmigen Beschlüssen der Ratsversammlung zum Masterplan 100% Klimaschutz und Mobilität für die KielRegion seit 2017 gesetzt“, machen Dr. Max Dregelies (SPD) und Arne Stenger (Bündnis 90/Die Grünen) klar. Mit dem umfangreichen Gutachten des Büros IKS Mobilitätsplanung aus Kassel lägen nun auch die Daten vor, auf deren Basis die Wende gerade beim ruhenden Verkehr vorangetrieben werden könne. Der große Parkdruck, der durch die steigenden Pkw-Zahlen in weiten Teilen zwischen Universität/Düsternbrook, Moorteichwiese und Gaarden herrsche, mache entschlossenes Handeln zugunsten einer Neuordnung des öffentlichen Raumes zwingend nötig. Nachhaltigen Mobilitätsangeboten wie Carsharing, Park+Ride, Bike+Ride und Mobilitätsstationen müsse ebenso mehr Platz eingeräumt werden wie dem ÖPNV, zu Fuß Gehenden und Radfahrenden. „Das geht mit einer fairen Preisgestaltung für die Nutzung des öffentlichen Raumes, z.B. durch eine Anpassung von Parkgebühren. Aber auch die Einrichtung von Anwohnerparkzonen mit Lieferbereichen, die bessere Auslastung von Parkhäusern und die Nutzung von Parkflächen von Supermärkten als Parkraum auch für Anwohnerinnen sind wichtige Optionen für mehr Lebensqualität“, so Max Dregelies und Arne Stenger. Frei werdender öffentlicher Raum biete Chancen für neue Nutzungen wie zum Beispiel eine Entsiegelung mit anschließender Begrünung zur Verbesserung des städtischen Mikroklimas und der Aufenthaltsqualität. Unverzichtbarer Bestandteil des Mobilitätskonzeptes ist auch nach Auffassung von Axel Schnorrenberg (SPD) und Arne Stenger (Grüne) die rechtzeitige Information und die Beteiligung der Menschen: „Eine Mobilitätswende kann nur dann gelingen, wenn die Maßnahmen abgestimmt, ausreichend erklärt und nachvollziehbar sind und der zeitliche Vorlauf ausreicht, um das individuelle Verhalten anzupassen.“ Das Konzept mache Vorschläge, für die jetzt so schnell und so gründlich wie möglich Umsetzungskonzepte zu erarbeiten seien. Öffentlichkeit und Ortsbeiräte müssten auch in der Umsetzungsphase, zum Beispiel von Bewohnerinnenparkzonen, beteiligt werden. „Die Stärke des Konzeptes ist es, dass die Bedürfnisse so unterschiedlicher Interessengruppen wie Bewohnerinnen, Wirtschaft und Institutionen, Besucherinnen und Pendler*innen von vornherein mitgedacht werden. Für sie alle gilt aber, dass es zu Veränderungen im Mobilitätsverhalten kommen muss“, so Axel Schnorrenberg (SPD) und Arne Stenger (Grüne). Das Konzept der autogerechten Stadt müsse transformiert werden in ein System, in dem nachhaltige und umweltfreundliche Mobilität Vorfahrt bekomme.