Bauausschuss am 3. März 2022

Im März hatte der Bauausschuss einige für uns wichtige und teilweise durchaus umstrittene Punkte auf seiner Tagesordnung.

Da sei vor allem der Aufstellungsbeschluss zum B-Plan für den Ausbau des Holsteinstadions genannt. Sicher wird in der Stadtgesellschaft weiter über diesen B-Plan diskutiert werden, der nun bis zum endgültigen Beschluss nochmal in die Offenlegung geht. Initiativen, Verbände und Bürger*innen können sich in dieser Zeit nochmals dazu äußern. Als Politik werden wir dann auch vor dem endgültigen Beschluss nochmal mögliche Änderungen besprechen und bei Bedarf einbringen. Aktuell ist das Parkhaus mit 880 Stellplätzen geplant und wird etwa 16,5 m hoch werden. Damit ist es deutlich kleiner als in den ursprünglichen Plänen. Wir freuen uns, dass unsere Kritik an einem Parkhaus mit bis zu 1500 Stellplätzen also angenommen und auch umgesetzt wurde.

Grundsätzlich stehen wir als Grüne zu dem Stadionprojekt. Vor allem darf dabei nicht vergessen werden, dass der Ausbau des vorhandenen Stadions deutliche nachhaltiger ist, als die Alternative ein Stadion „auf der grünen Wiese“, womöglich auch vor den Toren der LH Kiel, zu bauen.

Bei den Anträgen der Verwaltung wurde auch der Antrag zum „Afrikaviertel“ in Neumühlen- Dietrichsdorf beschlossen. Dieser sieht die Einleitung eines koordinierten Prozesses zur Diskussion und/oder Umbenennung von belasteten Straßennamen aus der Kolonialzeit vor. Aus unsere Sicht ein längst überfälliger Weg, für den sich Verwaltung, Politik und Öffentlichkeit die Zeit nehmen müssen, die man dafür braucht. Sicher viele Jahre zu spät, aber deshalb trotzdem richtig. Die Ablehnung des Antrages durch die CDU, mit dem Argument, es gäbe Wichtigeres zu tun, können wir daher nicht nachvollziehen und haben sie im Ausschuss auch deutlich kritisiert.  

Große Diskussionen gab es dann auch um den Antrag zum städtebaulichen Wettbewerb zur Kiellinie. Der Wettbewerb wird insgesamt 30 Entwürfe bringen, davon 15 mit und 15 ohne Autoverkehr an der nördlichen Kiellinie. Eine Fachjury wird drüber entscheiden, welches der beste Entwurf ist. Und anschließend wird die Ratsversammlung das letzte Wort haben. Dass CDU und FDP an dieser Stelle trotzdem versuchen dieses Verfahren mit insgesamt 4 Änderungsanträgen schlecht aussehen zu lassen, kann man nur als Wahlkampfgetöse mit Blick auf die Landtagswahl abtun. Wir haben alle Änderungsanträge abgelehnt und der Verwaltungsvorlage zugestimmt. Wir freuen uns nun auf die zahlreichen Entwürfe.

Bei den Anträgen der Fraktionen lagen diesmal zwei Anträge von uns Grünen vor. Ein Antrag zum zukunftsfähigen Bauen, der zum Ziel hat die Baumaßnahmen in Kiel ökologisch und nachhaltiger zu gestalten. Dabei geht es um die Nachhaltigkeit der Materialien, aber auch um platzsparendes Bauen, um zusätzliche Flächenversiegelung zu vermeiden.

Unser zweiter Antrag soll bei der Entwicklung des Postfuhrhofgeländes in Gaarden mit Wohnbebauung helfen den benachbarten Discounter in die Planung einzubinden.  Durch eine Überbauung des Discounters könnte so beispielweise auch mehr Wohnraum geschaffen werden.

Einen FDP- Antrag zur Beleuchtung haben wir abgelehnt, da er sich lediglich mit der Problematik der gefühlten Sicherheit befasst und dafür lediglich mehr Licht fordert, ohne dabei über smarte Lösungen und Lichtemissionen nachzudenken. Wir werden in absehbarer Zeit einen umfassenden Antrag für ein ökologisches Beleuchtungskonzept einbringen.

Bei den geschäftlichen Mitteilungen sei noch auf die Vorstellung eines Konzeptes zur Elektromobilität in Kiel verwiesen. Dort wird die Verwaltung demnächst das Konzept zum Beschluss vorlegen. Wir begrüßen das Konzept, möchten es aber im Detail an einigen Stellen noch nachbessern.

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