Rathaus-Kooperation: Schulbau hat höchste Priorität


„Die Berichte der Verwaltung machen die hohe Priorität sehr deutlich, die der Bau und die Sanierung von Schulen, Schulmensen und Schulsporthallen in Kiel haben.“ Das ist das Fazit der schulpolitischen Sprecherinnen der Ratshaus-Kooperation, Antje Möller-Neustock (SPD) und Andrea Hake (Bündnis 90/Die Grünen) nach der gemeinsamen Sitzung von Bauausschuss und Ausschuss für Schule und Sport am Donnerstag, 31. März 2022. Dort präsentierte die Stadtverwaltung mit verschiedenen Vorlagen den Sachstand des Schulbaus und legte kurz-, mittel- und langfristige Perspektiven dar.

So seien fast 10 Millionen Euro für die Schulsporthalle Wellsee mit Bürgertreff vorgesehen, die Komplettsanierung des Hans-Geiger-Gymnasiums schlage mit mehr als 11 Millionen Euro zu Buche und für den Neubau der Grundschule Gaarden seien über 30 Millionen Euro vorgesehen. Den größten Posten bilden die Friedrich-Junge-Schulen an der Langenbeckstraße. Alleine für den Neubau der Gemeinschaftsschule veranschlage die Stadt über 50 Millionen Euro. Hinzu komme die laufende denkmalgerechte Sanierung und Erweiterung der Friedrich-Junge-Grundschule, die über 10 Millionen Euro kosten werde. Ein besonderes Augenmerk liege insgesamt auf der Zukunft der SchroederSchulen. „Mit der Geschäftlichen Mitteilung ‚Denkmalgeschützte Schroeder-Schulen in Kiel‘ liefert die städtische Immobilienwirtschaft eine weitere durchdachte und stimmige Grundlage für alle anstehenden Entscheidungen“, so Antje Möller-Neustock und Andrea Hake.

Die Verwaltungsvorlage bildet den vorläufigen Schlusspunkt der Bestandsaufnahme an den 13 denkmalgeschützten Schroeder-Schulen in Kiel. Mit der Schadenskartierung, der Prioritätenliste zur Sanierung, der Erarbeitung pädagogischer Erfordernisse und Raumbedarfe und dem Abgleich dieser Anforderungen mit den baulichen Gegebenheiten liegt nach Ansicht der Kooperations-Sprecherinnen jetzt die langersehnte Datengrundlage vor für die Erstellung von Sanierungskonzepten sowie Um- und Erweiterungsbauten für die Kieler Schulen.

„Die Verwaltung hat überzeugend dargestellt, dass wir einen pragmatischen Umgang mit den Schroeder Schulen finden müssen“, so Antje Möller-Neustock und Andrea Hake. Einige der Schulen verfügten auch nach heutigen Maßstäben über bemerkenswerte funktionale, pädagogische und räumliche Qualitäten. Beiderseitige Belichtung und Belüftung vieler Räume der Nachkriegsbauten seien ebenso wegweisend gewesen wie grüne Außenräume und Laubengänge. „Die Schulen stellen ein bedeutsames kulturhistorisches Erbe dar“, machen die SPD- und die grüne Politikerin deutlich. Es gehe aber über die reine Erhaltung hinaus, denn das Ziel bleibe die Weiterentwicklung der Schulen.

„Es geht darum, Erhalt, Sanierung und Teilneubau mit Augenmaß vorzunehmen“, fordern Antje Möller-Neustock und Andrea Hake. Für sie stehe weder der Abriss aller Schulen bis auf ein AlibiExemplar ebenso wenig zur Diskussion wie der bedingungslose Erhalt der gesamten Bausubstanz: „Ein einheitlicher Bauzustand ist nicht erreichbar – auch aus finanziellen Gründen.“ Zentrale Kriterien seien nun einmal auch der Zustand von Rettungswegen und von technischen Anlagen wie Heizung, Sanitär, Elektrik und Fenstern. Bei der Betrachtung und Zusammenstellung der künftigen Maßnahmenpakete gehe es auch darum, den erforderlichen Ausbau der Schulplätze im Blick zu behalten.

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