Presseerklärung zur Weiterentwicklung des Verkehrslandeplatzes

von Arne Stenger und Philipp Walter

Zur Berichterstattung über die Weiterentwicklung des Verkehrslandeplatzes in Kiel erklärt Philipp Walter, Kreisvorsitzender der Grünen:

„Die Kieler Grünen setzen sich für eine nachhaltige Stadtentwicklung und eine Verbesserung der Lebensqualität in Kiel ein. Die Flächenknappheit in der Landeshauptstadt Schleswig-Holsteins stellt ein großes Problem dar. Wir sehen den Flugplatz als potenzielle Entwicklungsfläche für das städtische Leben mit Raum für Wohnen, Arbeiten, Sport, Kultur und Bildung. Die rasant steigenden Mieten im Stadtgebiet sind für immer mehr Menschen kaum noch bezahlbar und stellen ein dauerhaftes Thema in Kiel dar. Wir stellen fest, dass sich die soziale Lage in den vergangenen Jahren stark verändert hat, weshalb über jede Fläche in der Stadt gesprochen werden muss.

Wir sind nach wie vor verwundert, dass die SPD als eigentlich sozial orientierte Partei kein Interesse daran hat, möglichst viel städtischen Raum für Wohnen zur Verfügung zu stellen. Durch eine Weiterentwicklung des Flugplatzes und die Ansiedelung von Gewerbe können außerdem mehr Arbeitsplätze geschaffen werden als zur Zeit vorhanden. Auch die von der CDU vorgeschlagenen Flugtaxis eignen sich nicht für eine nachhaltige Weiterentwicklung, geschweige denn leisten sie einen Beitrag zur Verkehrswende. Es sollte in unser aller Interesse sein, Verkehrsmittel zu fördern, die bezahlbar und nutzbar für alle sind.“

Arne Stenger, baupolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion ergänzt:

„Wir respektieren den Bürgerentscheid von 2018. Aber ebenso muss auch respektiert werden, dass wir in diesem Punkt andere Ideen haben, für die wir uns einsetzen. Wir halten es für wichtig, Alternativen zur Nutzung des Verkehrslandeplatzes zu diskutieren. Wir sind der Meinung, dass das Gelände des Verkehrslandeplatzes eine große Chance für eine nachhaltige Stadtentwicklung bietet. Dazu gehören neben Wohnen und Gewerbe auch PV-Freiflächen. Dafür können sich Teilflächen des Verkehrslandeplatzes eignen. Allerdings nicht, um Kurz- und Mittelstreckenflieger zu laden, sondern um die Energiewende der Stadt Kiel voranzubringen. Flüge im Kurz- und Mittelstreckenbereich müssen auf die Bahn verlagert werden. Das zeigt sich deutlich an der schlechten wirtschaftlichen Situation fast aller Regionalflughäfen in Deutschland. Selbst die Flughafen Kiel GmbH erklärt in ihrem Statement, dass die Überschüsse des Flughafens in anderen Bereichen, wie der Parkplatz- und Gewerbeflächenvermietung entstehen und nicht durch den Flugbetrieb.

Es zeigt sich also, dass der Verkehrslandeplatz Holtenau mit seiner nutzbaren Fläche, seiner guten Verkehrsanbindung und seiner attraktiven Lage im nördlichen Stadtgebiet viel Potenzial bietet als Wohn-und Gewerbefläche entwickelt zu werden. Er kann dabei die räumlich getrennten Stadtteile Holtenau, Friedrichsort und das benachbarte Altenholz verbinden und zu einem noch lebenswerteren „Kieler Norden“ machen. Als Flughafen hat er aber kein Zukunftspotenzial.

Wir wollen eine Stadt für alle Kielerinnen und Kieler, in der bezahlbarer Wohnraum und eine hohe Lebensqualität im Vordergrund stehen. Dazu gehört auch eine sorgfältige Prüfung, ob der Flugplatz in Zukunft für eine solche Stadtentwicklung genutzt werden kann. Inklusive der ehrlichen Abwägung seiner Bedeutung als Flugplatz im Vergleich mit möglichen Entwicklungspotenzialen als Wohn- und Gewerbefläche.“

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