Es gilt das gesprochene Wort! Reden wir über olympische und paralympische Spiele in Deutschland – reden wir über Wassersportwettbewerbe in Kiel. Wenn wir wollen, dass solche Veranstaltungen stattfinden, wenn die Spiele aber nicht in totalitären Staaten stattfinden sollen, und/oder in denen, die Nachhaltigkeitsziele nicht für nötig halten, dann müssen wir es selbst anbieten. Die Stimmung in der Bevölkerung ist dank der Spiele in Paris gerade gut. Wir müssen daran anknüpfen, was wir uns bereits 2015 ins Lastenheft geschrieben haben: Beteiligte Bürger*innen und Institutionen frühzeitig einbinden Die Bevölkerung transparent informieren, zum Beispiel über entstehende Kosten für Bund, Land und Kommune – aber auch über den nachhaltigen Nutzen, der für sehr viele Menschen in dieser Stadt entstehen wird Segelwettbewerbe in Kiel bedeuten, dass wir viele bestehende Sportstätten nutzen können – wieviel mehr können wir ökologisch nachhaltig sein? Zurück zu Paris: Die Nachhaltigkeitskonzepte der Sommerspiele 2024 in Paris haben neue Maßstäbe gesetzt und wir in Deutschland sollten diese nicht unterschreiten. Ein Beispiel: Die sozialen und arbeitsrechtlichen Vereinbarungen haben dafür gesorgt, dass zum Beispiel Aufträge für Gebäude und Infrastruktur in der Weitergabe an Subunternehmen begrenzt wurden. Ebenfalls positiv ist die Verpflichtung für Auftragnehmer*innen, eine Mindestzahl von Langzeitarbeitslosen zur Auftragserfüllung auszubilden und einzusetzen – in Paris wurde diese Vorgabe von 10% sogar um mehr als doppelte übertroffen. Was hat Kiel davon? Grundsätzlich ist die Stimmung für Wassersport mit Eventcharakter gut – das sieht man nicht nur zur Kieler Woche, sondern auch zum Beispiel beim Flyby des Ocean Race. Nachhaltige Verkehrskonzepte, wie ein funktionierendes Bahnsystem und ein reibungsloser ÖPNV sind unabdingbar. Die dafür benötigte Infrastruktur muss die Bundesregierung in das Zentrum ihrer Planung stellen. Die Spiele sollten eine Verpflegung für Sportler*innen und Zuschauer*innen mit Produkten bestücken, die einen möglichst hohen Anteil regionaler Herkunft haben. Darüber hinaus ist ein kulturelles Rahmenprogramm zu erarbeiten, das möglichst niedrigschwellig funktioniert. Ich möchte, dass Kiel mit einem toleranten, bunten und vielfältigen Gesicht erscheint. Man hat mir gesagt: Olympische Wasserspiele in Kiel zu organisieren, sei für das Kieler-Woche-Referat und alle angeschlossenen Ämter deutlich weniger Aufwand als eine durchschnittliche Kieler Woche. Davon konnte schon der Bund beim Tag der deutschen Einheit 2019 profitieren. Also: Legen wir los! Mit Nachhaltigkeit, Meeresschutz und Spielen für alle.