Boelckestraße-Süd: Umdenken muss offensichtlich die IHK 6. Dezember 2021 Als „beunruhigendes Signal“ wertet der umweltpolitische Sprecher der Kieler Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Arne Stenger, die Aussagen der IHK zu den Planungen für das Gewerbegebiet Boelckestraße-Süd: „Wer in der heutigen Zeit künstlich einen Konflikt zwischen Natur- und Klimaschutz sowie eine geplanten Gewerbegebietsentwicklung konstruiert, wirkt ein wenig aus der Zeit gefallen.“ Im Wirtschafts- und im Bauausschuss hat die rot-grüne Rathaus-Kooperation den Aufstellungsbeschluss für das geplante Gewerbegebiet Boelckestraße-Süd geändert. Um arten- und strukturreiches Dauergrünland und das Biotopverbundsystem zu schützen, stimmten SPD und Grüne für eine Verkleinerung von sieben auf sechs Baufelder. „Wir haben Anregungen der Naturschutzverbände aufgenommen und die Diskussion ging eher um die Frage, ob diese Verkleinerung des geplanten Baugebietes für Gewerbe überhaupt ausreichend ist“, macht Arne Stenger deutlich. IHK-Hauptgeschäftsführer Jörg Orlemann forderte auf jeden Fall ein „Umdenken und Umlenken“ in der Gewerbegebietsplanung bei rotgrün. „Umdenken sollten besser Herr Orlemann und die IHK“, so die Anregung von Arne Stenger. Denn in einer modernen Flächenentwicklung müssten Natur- und Umweltschutz sowie Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle spielen: „Wer Gewerbegebiete ohne Rücksicht auf Biodiversität und Klimaschutz aus dem Boden stampfen will, tut auch der Wirtschaft keinen Gefallen. Diese Standortfaktoren werden auch für Unternehmen zukünftig eine wichtige Rolle spielen. Gewerbegebiete müssen heute durchdacht sein. Klimaneutralität, smarte Lösungen, nachhaltiges Bauen und Handeln müssen die neuen Gewerbegebiete prägen. Nicht die Größe in Hektar ist entscheidend, sondern das Konzept.“ Abgesehen davon habe das Baufeld 7 in der Boelckestraße-Süd wenig Bedeutung: „Solange die Boelckestraße-Nord gar nicht vermarktet ist und in unmittelbarer Nachbarschaft die Planungen für das MFG-5-Geände und Friedrichsort laufen, ist kein Flächennotstand erkennbar.“