Pressemitteilung: Sozialbericht 2023: Positive Entwicklungen – aber weiterhin Handlungsbedarf 

Der Sozialbericht 2023 der Stadt Kiel wurde unter dem Motto “Daten für Taten – Aufnahme und Integration zugewanderter Menschen” veröffentlicht. Dieser zeigt der Politik die Felder auf, in denen weiterhin Handlungsbedarf besteht und gibt Aufschluss über die sozialpolitischen Entwicklungen unserer Stadt. 

Karla Frieben-Wischer, sozialpolitische Sprecherin der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, blickt genauer auf die Situation von Frauen in Kiel:  

“Der Sozialbericht zeigt uns, dass gerade bezüglich der Altersarmut bei Frauen genauer hingeschaut werden muss. Die geburtenstarken Jahrgänge 1955 – 1965 gehen oder sind bereits im Ruhestand. Besonders Frauen dieser Generation waren häufig weniger erwerbstätig als die männliche Bevölkerung. Folglich erhalten sie eine geringere Rente und sind zunehmend von Altersarmut bedroht. Daher möchten wir uns für Hilfsangebote, wie Schuldner*innenberatungsstellen und den Senior*innenpass einsetzen, um Rentner*innen mit geringem Einkommen oder einer anerkannten Schwerbehinderung die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben weiterhin zu ermöglichen.  

Das Schwerpunktthema des diesjährigen Berichts, nämlich die Integration von zugewanderten Menschen, ist und bleibt eine große politische Aufgabe. Es freut mich, dass in Kiel die Anzahl der DaZ-Klassen erhöht werden konnte, denn Sprache spielt bei der Integration von Menschen eine entscheidende Rolle, um am sozialen Leben teilnehmen zu können. Jedoch wird dieser Entwicklung bedingt durch den Lehrkräftemangel und fehlende Raumkapazitäten gebremst, denn bereits jetzt sind mehr Schüler*innen in den Klassen als konzeptionell vorgesehen.” 

Der kinder- und jugendpolitische Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen, Christian Osbar, äußert sich erfreut über die sinkende Anzahl von Kindern und Jugendlichen in Familien, die Bürgergeld beziehen: 

„Diese Entwicklung haben wir nicht erwartet. Zusammen mit der Verwaltung und den freien Wohlfahrtsträgern müssen wir sicherstellen, dass dies keine Momentaufnahme ist. Wir brauchen Sicherheit, dass die umfangreichen kommunalen Maßnahmen der Armutsprävention wirkungsvoll sind und alle Kinder bzw. Jugendliche in Kiel eine Perspektive bekommen, in der KiTa genauso wie beispielsweise in den Perspektivschulen. Auf Landesebene arbeitet das Sozialministerium an der Umsetzung von Perspektiv-KiTas mit zusätzlichen Angeboten auch für armutsbetroffene Familien. In Kiel werden in Regionalkongressen gerade pädagogische Mitarbeiter*innen aus Schule, KiTa und offener Kinder- und Jugendarbeit im armutssensiblen Handeln fortgebildet. Diese Veranstaltungen werden vom Kieler Netzwerk gegen Kinderarmut organisiert. Die Förderung des Netzwerkes liegt uns als grüner Ratsfraktion sehr am Herzen.”   

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.