Es gilt das gesprochene Wort!

Lebensmittel sind kein Abfall. Sollten keiner sein. Sie sind Lebens-Mittel – sie sind essenziell für unser Wohlergehen. Nirgends zeigt sich so deutlich wie beim Wegwerfen von Lebensmitteln, wie absurd es in unserer Gesellschaft zugeht. Auf der einen Seite haben immer mehr Menschen immer weniger zum Leben – ihnen fehlen Mittel zum Leben. Geld und Essen.

Die Nachfrage bei den Tafeln ist anhaltend groß und der Kreis der Menschen, die sie aufsuchen, wird auch größer: immer mehr Ältere, immer mehr Alleinerziehende, immer mehr Menschen, die immer früher im Monat kein Geld mehr haben, um ihre Familie satt zu kriegen. Auch in Kiel.

Auf der anderen Seite wird Essen tonnenweise weggeworfen. Hier im Antrag geht es um die Gastronomie, aber das gilt doch in Summe auch für zigtausend Einzelhaushalte. Und bestimmt auch für uns selbst. Das sind eben keine Peanuts. Hier wird ein Vermögen in die Tonne geworfen. Während andere hungern. Während Kinder ohne Frühstück aus dem Haus gehen und in der Pause kein Pausenbrot dabei haben. Essen ist auch eine soziale Frage.

Foodsharing-Plattformen können eine Antwort sein, etwa die App „Too Good To Go“ oder andere Konzepte. Sie können helfen, Abfall zu vermeiden und gutes Essen abzugeben, an die, die es brauchen. Kiel ist seit dieser Woche „foodsharing Stadt“, zertifiert von foodsharing e.V.. Das ist eine Auszeichnung, auf der wir uns nicht ausruhen werden.

Und das hört sich vielleicht an, wie ein kleines Problem. Aber das ist nicht so. Jedes dritte Lebensmittel in Deutschland wird weggeschmissen. 313 Kilo pro Sekunde. 18 Mio. Tonnen im Jahr allein in Deutschland. Nach Einschätzung des WWF (World Wide Fund of Nature) könnten davon mindestens 10 Tonnen gerettet werden.

Lebensmittel sind lebensnotwendig. Und zugleich ein erheblicher Treiber für den Klimawandel. Jedes Produkt erzeugt im Anbau, in der Produktion, und am Ende bei der Vernichtung Treibhausgase, die hunderte Jahre in der Atmosphäre bleiben und den Klimawandel mit verursachen. Wir müssen das mitdenken und sorgsam mit unseren Ressourcen umgehen. Global denken und lokal handeln. Der Umgang mit Lebensmitteln ist ein Beispiel dafür.

Ich freue mich darauf, diesen Antrag im Sozialausschuss weiter zu diskutieren und auch auf Ergebnisse der Befassung im Ausschuss für Umwelt, Klima und Mobilität.

Vielen Dank

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