Entwicklung der Kieler Innenstadt

Zur aktuellen Diskussion um die Entwicklung der Kieler Innenstadt erklären die Vorsitzenden von Bündnis90/Die Grünen Kreisverband Kiel, Monika Heinold und Dirk Scheelje:

Beteiligung zahlt sich aus: Die Kieler Innenstadt braucht eine behutsame Entwicklung.

Wir begrüßen die Ergebnisse der ersten Beteiligungsverfahren zur Kieler Innenstadtentwicklung. Die Kielerinnen und Kieler bestätigen zum einen, dass Verbesserungen der Innenstadt dringend erforderlich sind, stellen großformatigen Entwicklungen aber gleichzeitig eine gesunde Portion Skepsis gegenüber. Bereits jetzt ist deshalb erkennbar, dass das von uns gemeinsam mit SPD und SSW eingeforderte Beteiligungsverfahren sich auszahlen wird.

Von Bedeutung sind für uns vor allem folgende Ergebnisse:

  1. Die Entwicklung der Innenstadt darf nicht auf die Frage von Verkaufsflächen reduziert werden. Die Verbesserung der Kulturangebote gehört genauso dazu wie die Aufwertung der Plätze und die Etablierung von Wohnangeboten direkt im Innenstadtbereich.
  2. Die Konzerthalle bedarf einer grundlegenden Instandsetzung, um das Schleswig-Holstein Musikfestival zu halten und Kiel als Standort für Konzerte und Veranstaltungen mit überregionaler Bedeutung weiter zu etablieren.
  3. Auch eine Entwicklung für ein Hotel- und Kongreßzentrum auf dem Schlossareal begrüßen wir deshalb.
  4. Allerdings halten wir die Verknüpfung von Konzerthalle und Hotel- und Kongreßzentrum mit der Errichtung eines Einkaufszentrums nicht für plausibel. Mit der absehbaren Entwicklung des Karstadt/Leik Areals zu einer Einkaufspassage wird die erforderliche Steigerung der Attraktivität der Altstadt erreicht werden. Für ein weiteres Einkaufszentrum wird dann in der Altstadt kein Platz sein.
  5. Stattdessen sollte die Stadt sich dringend mit interessierten Investoren Planungen für ein Hotel- und Kongreßzentrum unabhängig von einem Einkaufszentrum aufnehmen.
  6. Das Angebot von ECE, eine Mitfinanzierung bei der Konzerthalle zu übernehmen klingt verlockend. Allerdings wüssten wir gerne, wie sich Frau Volquartz und Herr Carstensen dessen weitere Finanzierung vorstellen. Sollten entgegen bisherigen Informationen Landesgelder zur Verfügung stehen, müssten diese auch anderen Investoren angeboten werden.
  7. Bezogen auf die Diskussion um die Rathausgalerie fühlen wir uns darin bestätigt für ein Planungsverfahren gesorgt zu haben, das eine differenzierte öffentliche Diskussion ermöglicht und auch kritischen Stimmen Raum gibt. Bei weiteren Planungen müssen diese Stimmen Berücksichtigung finden.

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